Fitzmauriceweg
Statistischer Bezirk: Gremmendorf-West
Entstehung: 1969
Amtsblatt: Mai.69
im Stadtplan anzeigen
Benannt nach dem Piloten James C. Fitzmaurice, irischer Flieger, der 1928 zusammen mit Hermann Köhl und Ernst G. Von Hünefeld den Nord-Atlantik zum ersten Mal von Ost nach West überquert hat.
James C. Fitzmaurice wurde im Jahre 1899 in Dublin geboren. Er trat während
des Krieges in die britische Armee ein, wurde zweimal verwundet und meldete sich daraufhin zu
den Fliegern. Dort wurde er zum Offizier befördert, spezialisierte sich auf den Nachtflug und
war der erste, der nach der Besetzung Kölns durch die Engländer nach Kriegsschluss nachts die
Post von Folkestone nach Köln brachte.
Aus dem britischen Heeresdienst schied er 1919 aus und trat 1922 in die neugegründete
Luftflotte des irischen Freistaates ein, in der er bald eine maßgebliche Stellung bekleidete.
1927 versuchte er zusammen mit Hauptmann Mac Intosh in dem Flugzeug Xenia von Irland
aus nach Amerika zu fliegen. Nach einem Flug von 300 Seemeilen waren sie auf stürmisches Wetter
gestoßen und umgekehrt. Mit knapper Not konnten sie Irland wieder erreichen.
Im April 1928 beteiligte sich Fitzmaurice an dem ersten erfolgreichen Ost-Westflug über den
Atlantik zusammen mit den Deutschen Ernst Günther Freiherr von Hünefeld und Hermann Köhl in
einem einmotorigen Junkers-Frachtflugzeug vom Typ W 33, der berühmt gewordenen
Bremen. Dieser erste Direktflug über den Atlantik in Ost-Westrichtung dauerte 36 1/2
Stunden. Die drei Flieger wurden in Amerika und Deutschland begeistert gefeiert.
Fitzmaurice bekleidete in den folgenden Jahren weiter führende Stellungen bei den irischen
Luftstreitkräften, stieß aber bei Vorschlägen zur Verbesserung und zum Ausbau der irischen
Luftflotte auf beständige Ablehnung seiner Anregungen, weshalb er 1928 als Oberst seinen
Abschied nahm.
Nachdem er lange vergeblich versucht hatte, in der britischen Zivilluftfahrt Verwendung zu
finden, wanderte er, wie er selbst erklärte, verbittert nach Amerika aus und fand sogleich
einen Posten bei einer großen Flugzeugfirma. Im Mai 1929 übergab er dem amerikanischen Volk das
diesem von Hünefeld geschenkte Atlantikflugzeug Bremen.
Im Oktober 1934 meldete sich Fitzmaurice als Teilnehmer des Luftrennens England - Australien in
London, konnte aber wegen eines Startverbots, dessen Gründe nicht bekannt wurden, nicht daran
teilnehmen. 1939 etwa kehrte Fitzmaurice nach Europa zurück und lebte zuerst in London, seit
1951 wieder in Dublin.
Anlässlich des 25. Jahrestages des Atlantikfluges im April 1953 traf Fitzmaurice als letzter
Überlebender in Deutschland ein und nahm an den offiziellen Feierlichkeiten teil. Fitzmaurice
starb, 66 Jahre alt, am 26. Sept. 1965 in Dublin.
Quelle: Eintrag "Fitzmaurice, James C." in Internationales Biographisches Archiv
(Munzinger-Archiv), 22.1.1966, Nr. 5506, Lieferung 3/66
In Gremmendorf-Ost gibt es neun Gebiete mit Straßennamen aus dem Themenbereich Jagdflieger und
Piloten. Die Namen haben einen örtlichen Bezug zum Fliegerhorst Loddenheide bzw.
Luftnachrichtenkaserne in Gremmendorf, Albersloher Weg 450. Es sind die Straßennamen
Boelckeweg, Fitzmauriceweg,
Gustav-Tweer-Weg, Josef-Suwelack-Weg, Köhlweg, Lilienthalweg, Lindberghweg, Paul-Engelhard-Weg und Von-Hünefeld-Weg.
Gehört zum Thema: