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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Friedrich-Ebert-Platz

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Josef
Entstehung: 1945
Amtsblatt: Feb.45
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Friedrich Ebert, (1871-1925), Reichspräsident von 1919 bis 1925

Friedrich Ebert kam in Heidelberg zur Welt. Sein Vater war ein tüchtiger, wenn auch nicht allzu erfolgreicher Schneidermeister. Es war der katholische Pfarrer, der als Erster auf den intelligenten und zuverlässigen Jungen aufmerksam wurde. Doch die Eltern lehnten es ab, ihren Sohn Priester werden zu lassen. Ein anderes Studium war jedoch für den mit mehreren Geschwistern aufgewachsenen Friedrich unmöglich. So entschied er sich für eine Sattlerlehre, die er allerdings abbrach, weil er die schlechte Behandlung durch seinen Meister nicht länger ertragen konnte. Über einen Onkel in Mannheim kam Ebert 1889 zur Politik. Der damals 18-jährige Handwerksbursche studierte die Schriften von Lassalle und Marx, trat der SPD bei und schloss sich dem Sattlerverband an. Sein Weltbild war geprägt vom Sozialismus, verstanden als Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit. Auf seiner Wanderschaft versuchte er, seine Kollegen für politisches Engagement und Solidarität zu gewinnen. Da zu diesem Zeitpunkt noch Bismarcks Sozialistengesetz galt, geriet solche Agitation zu einem gefährlichen Unterfangen. Nachdem er auch noch erfolgreich einen Streit organisiert hatte, kam er auf die schwarze Liste der Polizei und hatte fortan große Schwierigkeiten einen Arbeitsplatz zu finden.
1891 engagierte sich Friedrich Ebert in den Gewerkschaften in Bremen. 2 Jahre später stellte ihn die sozialdemokratische Bremer Bürgerzeitung als Lokalredakteur ein. Im selben Jahr wurde er zum Landtagsabgeordneten in die Bremer Bürgerschaft gewählt. Im Jahre 1905 wurde Friedrich Ebert als Sekretär in den Parteivorstand der SPD berufen. Er baute in Berlin eine Jugendorganisation auf. Als 1912 die SPD stärkste Reichstagsfraktion wurde, vertrat Ebert den Wahlkreis Elberfeld-Barmen. Wenig später wurde der Bebels Nachfolger.
Die Haltung der SPD zum Ersten Weltkrieg spaltete die Partei. Eberts kompromissbereite pragmatische Linie war umstritten. Er begründete die Regierungsübernahme nach Kriegsende damit, dass aus dem Bankrott des kaiserlichen Deutschlands nicht der Ruin des deutschen Staats werden sollte. Am 11. Februar 1919 wurde Ebert zum ersten Präsidenten der Republik gewählt und 1922 für weitere 3 Jahre. Mit Würde, Takt und Bescheidenheit übte er das Amt bis zu seinem Tod 1925 aus. Sein Nachfolger war Paul von Hindenburg.
Autorin: Veronika Schmitz
Quelle: Liselotte Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001