Fröbelstraße
Statistischer Bezirk: Kinderhaus-West
Entstehung: 1961
Amtsblatt: 22/1961
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Benannt nach Friedrich Fröbel, *21.4.1782 Oberweißbach/Thüringen, 21.6.1852 Marienthal; Pädagoge, Mitarbeiter Pestalozzis, Begründer der Kindergärten.
Friedrich Fröbel kam in Oberweißbach in Thüringen als 6. Kind eines Pfarrers
zur Welt. Seine Kindheit wurde durch die enge Lebensauffassung seines Vaters bestimmt. Er wuchs
mutterlos auf, da seine Stiefmutter ihm keine Mutter war.
An seinem ersten Schultag fand er einen Vers aus der Bibel, der ihm ein Leitspruch werden
sollte: Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes, so wird euch alles andere zufallen. Sucht
das Reich Gottes überall. Matth. 6,33
Fröbel begann seinen Berufsweg mit einer Försterlehre, besuchte dann die Universität Jena, wo
er philosophische und naturwissenschaftliche Kurse belegte. Als Forstangestellter in
Mecklenburg betrieb er nebenher immer weiter Selbststudien in Naturwissenschaften, Mathematik,
Mineralogie, Botanik, Chemie, Forstwegen und Baukunst.
Sein Leitbild war der Dienst an der Menschheit. Er ging als Baumeister nach Frankfurt und gab
nebenbei Unterrichtsstunden. Hier entdeckte er sein schulmeisterliches Talent und
wurde Privatlehrer. Er begegnete vielen interessanten Menschen: Pestalozzi, Rousseau, Fichte,
Jahn, Schiller. Seine pädagogischen Ideale legte er in einer Reihe von Schriften nieder.
Im Jahre 1817 gründete Friedrich Fröbel eine Landeserziehungsanstalt in Keilhau, später auch
eine in der Schweiz. Damit begann sein Lebenswerk als Vater und Begründer des ersten
Kindergartens in den Jahren 1839/40 in Blankenburg in Thüringen. Er erarbeitete Spiel- und
Beschäftigungsmaterial, auch Spielgaben genannt, für Kinder, die Fröbelspiele mit
Anleitungen. Mit spielerischer Betätigung wollte er die Anlagen der Kinder fördern. 1848
erbaute er das erste Kindergärtnerinnenseminar. Hiermit war der Grundstein einer sehr wichtigen
Pädagogik und Psychologie für fundierte Menschenerziehung gelegt. Fröbel gab Zeitungen
heraus, in denen die Meinung vertreten wurde: Lasst unsere Kinder leben!
Ab 1851 durfte Fröbel nicht mehr unterrichten. Ihm wurde vorgeworfen, liberale und
sozialistische Ideen zu verbreiten und den Atheismus zu begünstigen, weil in seinen
Kindergärten auf Gebete verzichtet wurde. Seine Ideen, seine Kraft und Vorbildstellung in der
Liebe zu den Kindern lebten aber in seinen Schülern so stark weiter, dass die Ausbildung der
Kindergärtnerinnen seitdem nicht mehr abbrach. Friedrich Fröbel starb kurz nach der Feier
seines 70. Geburtstages am 21.6.1852. Seine Idee des Kindergartens verbreitete sich
immer weiter und fand auch international nachhaltig großen Anhang.
Almut Schultheis
Quelle: Liselotte
Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001
- Eintrag in der Neuen Deutschen Biographie Friedrich Fröbel
In Kinderhaus-West gibt es ein Gebiet mit Straßennamen aus dem Themenbereich Pädagogen. Es sind die Straßennamen Diesterwegstraße, Fröbelstraße, Montessoriweg, Pestalozzistraße und Schmüllingstraße.