A bis Z

Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Fürstenbergstraße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Schlachthof
Entstehung: 1876
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Benannt nach Franz Friedrich Wilhelm Freiherr von Fürstenberg, (1729-1810), Staatsminister des Kurfürsten von Köln und Bischofs von Münster, Begründer der Universität.

Franz von Fürstenberg (1729-1810), leitender Minister des Fürstbischofs, Quelle: Stadtarchiv Münster, Portraitsammlung

Franz von Fürstenberg (1729-1810), leitender Minister des Fürstbischofs, Quelle: Stadtarchiv Münster, Portraitsammlung

Franz Freiherr von Fürstenberg, *7.8.1729 in Neheim-Hüsten, †16.9.1810 in Münster. Der 1762 gewählte Fürstbischof Max Friedrich von Königsegg-Rothenfels ernannte den Domherrn Franz Friedrich Wilhelm Freiherr von Fürstenberg-Herdingen bereits in seinem ersten Amtsjahr 1762 zum Minister und 1770 zudem zum Generalvikar. Fürstenberg entfaltete ein umfangreiches Reformwerk. Mit ruhiger, aber fester Hand, begann er das Münz- und Steuerwesen zu regeln. Er hob die Steuerfreiheit des niederen Klerus auf und unterzog das Militär-, Rechts- und Gesundheitswesen einer durchgreifenden Neuordnung. Fürstenberg sorgte auch dafür, dass die alten Festungsanlagen um die Stadt geschleift wurden und auf den abgetragenen Wällen nach Plänen Lippers und Schlauns die Promenade entstand. Aber die größten Leistungen vollbrachte er auf dem Gebiet des geistigen Lebens. Er reformierte die Volks- und höheren Schulen. 1776 erließ er eine Schulordnung für Gymnasien, die seinerzeit sehr bewundert und an vielen Schulen Deutschlands übernommen wurde. Im Jahre 1773 verwirklichte Fürstenberg seinen Lieblingsplan, den Aufbau einer Universität in Münster. Fürstenbergs gesamtes vielschichtiges Lebenswerk ist von seiner intelligenten und sittlich vorbildlichen Persönlichkeit geprägt. Neben der Fürstin von Gallitzin war er die wichtigste Persönlichkeit des Kreises von Münster. Bedeutende Männer der Zeit, wie Friedrich der Große, Goethe, Justus Möser und Freiherr vom Stein würdigten diese außergewöhnliche Person, deren Wirken für Münster ein großes Glück war.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000

Das Grab Franz von Fürstenbergs ist auf dem Überwasserfriedhof an der Wilhelmstraße.

Foto

Das Fürstenberg-Denkmal vor dem Fürstenberghaus

Sein Denkmal
Eines der schönsten Denkmale Münsters ist das des Freiherrn von Fürstenberg, das neben dem Fürstenberghaus an der Pferdegasse steht. Das Denkmal entstand 1875 durch Heinrich Fleige und wurde nach einem Modell von Elisabet Ney geschaffen.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000

Der Kreis von Münster
Der Kreis von Münster, der auch familia sacra genannt wird, ist eine eigenständige kulturelle Bewegung der deutschen Geistesgeschichte. Das katholisch geprägte, fürstbischöfliche Münster gelangte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kurz vor seinem endgültigen Untergang noch einmal zu einer einzigartigen Blütezeit. Um die Person Franz von Fürstenbergs, Anton Matthias Sprickmanns, Bernhard Overbergs und schließlich der Fürstin Amalie von Gallitzin versammelte sich ein Kreis gebildeter, humanistisch orientierter Katholiken. Zeitgleich mit Goethe und Schiller und der Weimarer Klassik entwickelte sich in Münster eine auf christlichen Werten beruhende Lebenseinstellung der Nächstenliebe, Humanität und Toleranz. Bemerkenswert ist, dass eine Frau, Amalie von Gallitzin, zum Mittelpunkt dieses Kreises werden konnte. Zum Kreis von Münster gehörten Johann Georg Hamann, Graf zu Stolberg und der holländische Philosoph Franz Hemsterhuis (1721-1790).
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000

Es gibt in Münster sechs Straßen, die nach Personen aus dem Kreis von Münster benannt wurden. Die Fürstenbergstraße, Gallitzinstraße, Hamannplatz, Overbergstraße, Sprickmannstraße und die Stolbergstraße.

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