A bis Z

Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Galgenheide

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Düesberg
Entstehung: 1939
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Galgenheide ist ein in dieser Gegend überlieferter Name für die frühere Heidefläche.

Das Wort Galgen weist auf die frühere Richtstätte hin. Hier wurden Gerichtsurteile - auch Todesurteile - vollstreckt. Zum Beispiel wurde hier am 7. August 1627 die 28-jährige Elsa Buddenboems erhängt und verbrannt. Man hatte sie für schuldig befunden im Bund mit dem Teufel zu stehen und mehrfach Krankheit und Besessenheit auf ihre Mitmenschen gebracht zu haben.
Quelle: Arbeitskreis Frauengeschichte, Frauenleben in Münster, Ein historisches Lesebuch, Münster1991

Zu den wichtigsten städtischen Privilegien zählte früher die so genannte Blutgerichtsbarkeit. Der städtische Gerichtsplatz befand sich auf der Galgenheide, etwa 5 Kilometer südlich der Altstadt gelegen. Auf der Galgenheide standen mehrere Galgen und das Rad. Hier fanden auch Verbrennungen statt, während Hinrichtungen mit dem Schwert am Zwinger und auf einem Hügel bei der Tuckesburg vollzogen wurden.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000

Der heutige Straße Galgenheide liegt am südlichen Rand der damaligen Heidefläche. Die historische Richtstätte mit dem Galgen lag jedoch nach der Überlieferung durch den Historiker Dr. Joseph Prinz an der nördlichen Spitze der Galgenheide, also 1,85 Km vom Straßennamen entfernt. Das Urkataster überliefert für die Ackerflächen dort den Flurnamen Galgenkamp und der Historiker Dr. Wilhelm Kohl schrieb 1958: Der Galgen (patibulum) wird bereits 1332 erwähnt. Der Funkturm steht ziemlich genau an der Stelle desselben.
Im Luftbild aus dem Jahre 1954 und im Stadtplan von 1958 ist der Funkturm zu sehen. Er stand unmittelbar auf der heutigen Straßenfläche der Bonhoefferstraße - 130 Meter westlich der Kreuzung mit der Weseler Straße.

Keine Spur von 'Heideromantik'
Große Flächen der heutigen münsterländischen Parklandschaft waren noch zum Anfang des 19. Jahrhunderts verarmte, ausgezehrte Heidelandschaft. Diese Vergangenheit belegen 50 Straßennamen mit dem Wort -heide.