Gallitzinstraße
Benannt nach Amalie Fürstin von Gallitzin.
Im Jahre 1876 wurde diese Straße im Andenken an Adelheid Amalie Fürstin von Gallitzin, geborene
Gräfin Schmettau, benannt. In ihrem Haus an der Grünen Gasse traf sich ein Kreis geistig
hochstehender Männer, die familia sacra, mit Fürstenberg, Overberg und Hamann um sie.
Sie starb 1806 und fand in Angelmodde ihre letzte Ruhestätte.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche
Zeitung, 13.8.1957
- Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren Amalie Fürstin von Gallitzin
Der Kreis von Münster
Der Kreis von Münster, der auch familia sacra genannt wird, ist eine eigenständige
kulturelle Bewegung der deutschen Geistesgeschichte. Das katholisch geprägte, fürstbischöfliche
Münster gelangte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kurz vor seinem endgültigen
Untergang noch einmal zu einer einzigartigen Blütezeit. Um die Person Franz von Fürstenbergs,
Anton Matthias Sprickmanns, Bernhard Overbergs und schließlich der Fürstin Amalie von Gallitzin
versammelte sich ein Kreis gebildeter, humanistisch orientierter Katholiken. Zeitgleich mit
Goethe und Schiller und der Weimarer Klassik entwickelte sich in Münster eine auf christlichen
Werten beruhende Lebenseinstellung der Nächstenliebe, Humanität und Toleranz. Bemerkenswert
ist, dass eine Frau, Amalie von Gallitzin, zum Mittelpunkt dieses Kreises werden konnte. Zum
Kreis von Münster gehörten Johann Georg Hamann, Graf zu Stolberg und der holländische Philosoph
Franz Hemsterhuis (1721-1790).
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
Es gibt in Münster sechs Straßen, die nach Personen aus dem Kreis von Münster benannt wurden. Die Fürstenbergstraße, Gallitzinstraße, Hamannplatz, Overbergstraße, Sprickmannstraße und die Stolbergstraße.
Gehört zum Thema:
- Frauen
- Ortsbezug zum früheren Haus Angelmodde, dem Sommersitz der Fürstin von Gallitzin.