Deutsche Gebietsverluste nach dem Versailler Vertrag
Straßenbenennungen nach Abstimmungsgebieten und Verlustgebieten
Der Friedensvertrag von Versailles beendete den Ersten Weltkrieg, stellte den Krieg in die
alleinige Verantwortung des Deutschen Reiches und seiner Verbündeten und verpflichtete
Deutschland zu Gebietsabtretungen, Abrüstung und Reparationszahlungen.
Das Zustandekommen des Vertrags und viele seiner Regelungen wurden von der Mehrheit der
Deutschen als ungerecht und demütigend empfunden.
Deutschland musste ein Siebtel seines Gebietes und ein Zehntel seiner Bevölkerung
abtreten.
Zur Erinnerung und Mahnung wurden in den Jahren von 1920 bis 1935 in Münster fünfzehn Straßen
nach diesen Gebietsverlusten benannt.
Mit Abstimmungsgebiet bezeichnet man einen Landesteil, in dem die Bevölkerung - z. B.
nach dem Ende eines Krieges - erklären kann, zu welchem der zur Wahl stehenden Staaten sie
gehören möchte.
Ein Beispiel sind die grenznahen Gebiete des Deutschen Reichs und Deutschösterreichs, in denen
1920/1921 - ausgehend von dem Prinzip des Selbstbestimmungsrechts der Völker und aufgrund
der Bestimmungen des Versailler Vertrags sowie des Friedensvertrags von
Saint-Germain-en-Laye - Volksabstimmungen über ihre weitere staatliche Zugehörigkeit
stattfanden.
Abstimmungsgebiete waren damals Nordschleswig, Eupen-Malmedy, die Bezirke Allenstein,
Marienwerder und Oberschlesien sowie das südliche Kärnten.
Das Saarland wurde für 15 Jahre der Verwaltung des Völkerbundes unterstellt, danach wurde in
einer Volksabstimmung die Wiedervereinigung mit dem Deutschen Reich beschlossen.
Quelle: Wikipedia → Abstimmungsgebiet, abgerufen am 28.01.2015
Ausführliche Informationen dazu stehen in Wikipedia:
- Territoriale_Bestimmungen im Versailler Vertrag
- Deutsche Gebietsverluste durch den Versailler Vertrag
- Sofort abgetretene Gebiete (ohne Volksabstimmung)
- Nach Volksabstimmungen im Gefolge des Versailler Vertrags abgetreten
- Nach Volksabstimmungen im Gefolge des Versailler Vertrags beim Deutschen Reich geblieben
- Dem Völkerbund unterstellt
- Befristet von den Siegermächten besetzt
Straßenbenennungen nach früher deutschen Städten und Landschaften sind
(in Klammern das Jahr der Benennung):
- Straßburger Weg, (1920) Stadt im Elsass, gehört zu Frankreich
- Metzer Straße, (1920) Stadt in Lothringen, ebenso.
- Elsässer Straße, (1921) Elsass ist eine Landschaft und Region im Osten Frankreichs.
- Eupener Weg, (1923) Eupen ist eine Stadt im Osten Belgiens.
- Saarbrücker Straße, (1927) Stadt im Südosten Deutschlands
- Schleswiger Straße, (1927) Landschaft im Norden Deutschlands
- Oberschlesier Straße, (1928) Landschaft im Südosten Schlesiens (heute Polen)
- Apenrader Straße, (1929) Stadt in Nordschleswig, gehört heute zu Dänemark.
- Flensburger Straße, (1929) Stadt in Schleswig-Holstein.
- Alsenstraße, (1933), Alsen ist eine dänische Insel im Kleinen Belt
- Kolmarstraße, (1933) Kolmar ist eine Stadt im Elsass, gehört zu Frankreich.
- Malmedyweg, (1935) Malmedy ist eine Stadt im Osten Belgiens.
- Memelufer, (1935) Die Memel fließt durch Litauen in die Ostsee.
- Tondernstraße (1935) Tondern ist eine Stadt in Nordfriesland, gehört zu Dänemark.