Gigasstraße
Statistischer Bezirk: Berg Fidel
Entstehung: 1969
Amtsblatt: Mai.69
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Johann Gigas, *1582 Lügde, 1637 Münster, Arzt Mathematiker und Kartograph.
Johann Gigas studierte seit 1597 u.a. in Helmstedt, Wittenberg und Basel Medizin und
Mathematik. Zum Doktor der Medizin promovierte er 1603 an der berühmten Universität von Basel.
Nach 1605, Gigas war inzwischen wieder nach Westfalen zurückgekehrt, lehrte er an der Hohen
Schule in Burgsteinfurt. Sein Lehrgebiet umfasste die Fächer Mathematik, Medizin und Physik.
Gigas gründete in diesen Jahren die erste Apotheke Burgsteinfurts. Nach Auseinandersetzungen
mit dem Grafen von Bentheim-Steinfurt zog Gigas 1616 nach Münster. Hier arbeitete er
vornehmlich als Arzt für hohe Geistliche, Adelige und Militärs. So wurde er u.a. Leibarzt des
Kurfürsten von Köln und Fürstbischofs von Münster, Ferdinand von Bayern (amt. 1612-1650), des
Fürstbischofs von Osnabrück Franz Wilhelm von Wartenberg (amt. 1625-1634) und des Generals
Johann Tzerclaes Graf von Tilly (1559-1632). Bis auf den heutigen Tag bekannt ist Gigas
allerdings wegen seiner zwischen 1616 und 1630 erschienenen kartographischen Arbeit. Er gilt
als der erste Westfale, der sich mit Kartographie befasste. Gigas Landkarten stellen vor allem
westfälische Territorien dar und wurden, da sie auch künstlerisch ansprechend gestaltet waren,
bis in das 18. Jahrhundert hinein gedruckt.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
- Eintrag in der Neuen Deutschen Biographie Johann Gigas