Gittrup
Statistischer Bezirk: Gelmer-Dyckburg
Entstehung: 1981
Amtsblatt: 28/1981
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Benannt nach dem Namen der Bauerschaft Gittrup.
'-trup' / '-trop', bedeutet 'Dorf' im Gebrauch vor dem Aufkommen der Kirchdörfer,
demnach etwa 'Weiler'. Häufiges Vorkommen als Siedlungsnamengrundwort. (...) In "weicher"
Lautumgebung, d.h. nach Vokal oder Nasal, hat sich das anlautende d- von dorp
erhalten. - Grundwort zahlreicher Bauerschaftsnamen, z.B. Natrup, Westrup, Austrup,
Meintrup, Vadrup, Aldrup, in Südwestfalen Kentrop, Lochtrop, Sögtrop.
Quelle: Leopold
Schütte,
Wörter und Sachen aus Westfalen - 800 bis 1800, hrsg. vom Landesarchiv NRW,
Duisburg 2014
Das Grundwort "trup" bzw. "trop" geht auf das Niederdeutsche Wort "thorp" zurück, zu
Hochdeutsch: "Dorf". Als Dorf bezeichnen wir heute eine größere, geschlossene Siedlung. Diese
Bedeutung wurde aber erst im Spätmittelalter üblich. In den Jahrhunderten vorher konnte auch
ein Einzelhof oder eine Gruppe weniger Höfe "thorp" bzw. "Dorf" genannt werden. Nach der Lage
entstanden dann Namen wie Daldrup (Tal), Holtrup (Holz, Wald) oder auch Hiltrup - das bedeutet
so viel wie "Hügeldorf".
Auch markante Bauten dienten als Namensgeber - so etwa bei Bottrop, ursprünglich "Borgthorpe" -
"Burgdorf" oder bei Castrop - "Speicherdorf" oder Warendorf - "Dorf an den
(Fisch-)Wehren".
Quelle: Roland Linde in Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe, Münster,
Ausgabe 21/2014
Der Begriff Bauerschaft, heute nur noch zur Benennung einer Örtlichkeit benutzt,
kennzeichnete früher einen selbstverwalteten Zusammenschluss mehrerer Bauern mit eigener
Gerichtsbarkeit.
Quelle: Landschaftsverband Westfalen Lippe, Westfälisches Amt für Landes- und Baupflege,
Westfalen Quer, Münster 1998, Seite 19