Gutenbergstraße
Johannes Gutenberg, ca. 1400-1468, Erfinder der Buchdruckerkunst
Sein Geburtstag ist nicht bekannt, wohl aber, dass er als drittes Kind des angesehenen Patriziers Friele Gensfleisch zur Laden, genannt Gutenberg, in Mainz zur Welt kam und in der Goldschmiedekunst ausgebildet wurde. Um 1430 musste er Mainz verlassen, weil er in Streitigkeiten zwischen Patriziern und Zünften verwickelt war. Er arbeitete dann als Geselle in Straßburg und vermutlich auch anderswo. Als Gutenberg 1448 nach Mainz zurückkehrte, richtete er eine Druckerei ein. Darin entwickelte er den Buchdruck mit beweglichen auswechselbaren Metalllettern, für deren Herstellung er eine Blei-Zinn-Antimon-Legierung entwickelte, die bis in unsere Zeit verwendet wird. Darüber hinaus erfand er geeignete Druckfarben und eine Druckpresse.
Der älteste Druck, das Fragment vom Weltgericht entstand 1453. Es war die Zeit, in der
die Menschen für das Jahr 1500 den Weltuntergang befürchteten. Das erste belegte Datum eines
Druckerzeugnisses Gutenbergs erschien im Jahre 1454. Doch das Hauptwerk seiner Druckerei ist
die 1456 fertig gestellte 42-zeilige Gutenberg-Bibel, die die Verbreitung der Bibel in
deutscher Sprache ermöglichte. Von der ersten Ausfertigung von 180 Stück sind noch 48
erhalten.
So epochal seine Erfindungen auch waren, wirtschaftlich war Gutenberg vielfach in
Schwierigkeiten. Die Söhne seines Geldgebers und Teilhabers J. Fust verlangten 1455 die
Auszahlung der Beteiligung. Mit Hilfe des Staatssyndikus Konrad Humery konnte er die Druckerei
fortführen, war jedoch weiterhin in Geldschwierigkeiten, bis er 1465 durch die Ernennung zum
Hofmann von Adolf II. von Nassau eine ausreichende Existenz fand.
Gutenbergs Andenken hält das Gutenberg-Museum in Mainz fest.
Autorin: Liselotte Funcke
Quelle: Liselotte
Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001
- Eintrag in der Neuen Deutschen Biographie Johannes Gutenberg