Haus Spital
Statistischer Bezirk: Gievenbeck
Entstehung: 2000
Amtsblatt: 13/2000
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Haus Spital ist der Name des Gutshofes. Der Hof gehörte früher zum Magdalenenhospital, daher der Name Spital.
Anfang des 20 Jahrhunderts wurde das Gelände des Hauses Spital als Truppenübungsplatz genutzt. Während des Ersten Weltkriegs wurde zusätzlich ein Kriegsgefangenenlager errichtet und ein Soldatenfriedhof angelegt.
Das Kriegsgefangenenlager
Während des Ersten Weltkrieges musste Münster über 90.000 Kriegsgefangene aufnehmen. Da die
Stadt darauf nicht vorbereitet war, kam es zu erheblichen Problemen bei der Verpflegung und
Unterbringung. Es handelte sich bei den Kriegsgefangenen um Engländer, Russen, Franzosen,
Belgier und Italiener.
Im September 1914 wurde bei Haus Spital das erste Gefangenenlager mit einer Kapazität von 7.500
Mann eingerichtet. Die Unterbingung in Zelten und Erdhütten war primitiv. (...) Die Männer
wurden in den Fabriken und in der Landwirtschaft eingesetzt, da dort während des gesamten
Krieges Arbeitskräftemangel herrschte. Nach dem Waffenstillstandsabkommen vom November 1918
kamen die Kriegsgefangenen frei und kehrten nach und nach in ihre Heimatländer zurück. Die in
Münster verstorbenen Gefangenen fanden auf einem kleinen Friedhof bei Haus Spital ihre letzte
Ruhe.
Der Friedhof
Noch während des Ersten Weltkrieges wurde der Friedhof bei Haus Spital angelegt. Ursprünglich
hat es auf diesem Friedhof mehr als 800 Gräber gegeben, aber nach dem Krieg wurden die
sterbliche Überreste der meisten Soldaten in ihre Heimatländer überführt. Zurück blieben die
Gräber von 200 russischen Soldaten.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
- weitergehende Informationen auf den Seiten des Stadtarchivs
in der Kriegschronik - Münster im Ersten WeltkriegKriegsgefangene 1914 Kriegsgefangene 1915
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