Hertelstraße
Benannt nach Architekt Hertel, Erbauer der St. Pantaleon-Kirche.
Um die Jahrhundertwende beherrschte die niederrheinische Familie Hertel den Sakralbau im
Münsterland. Zunächst war es Hilger Hertel d. Ä., *21.11.1831 Köln, 26.1.1890 Breslau, der
1857 auf Bitten des Bischofs Johann Georg Müller nach Münster kam. Sein erstes Werk war der Bau
des Marienhospitals. 30 Jahre blieb Hertel in Münster, er schuf hier das Gebäude der
münsterschen Akademie und den neuen Turm der Marktpfarre St. Lamberti. Insgesammt umfasst das
Oeuvre Hilger Hertels d. Ä. mehr als 200 Objekte, von denen die meisten in Münster und im
Münsterland stehen. Aber der Baumeister wirkte darüber hinaus in ganz Deutschland und im
europäischen Ausland.
Mit seinen Söhnen Hilger Hertel d. J., *21.3.1860 Kevelaer, 20.12.1918 Münster und Bernhard
Hertel, *14.2.1862 Kevelaer, 21.12.1927 Köln, gründete er in Münster ein gemeinsames
Architekturbüro. Diesem Büro entstammen die Pläne für die münstersche Kreuzkirche, die St.
Josefskirche und für den Umbau der St. Pantaleon Kirche in Roxel.
Nach dem Tode des Vaters führten die beiden Söhne das Büro fort. 1899 ging Bernhard Hertel nach
Köln und arbeitete im Staatsdienst. Vermutlich erlosch die Tätigkeit des Architekturbüros nach
dem Tode Hilger Hertels d. J.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
In Münster gibt es 13 Straßennamen aus dem Themenbereich Architekten, Baumeister und
Geodäten. Es sind die
Alerdinckstraße, Bentelerstraße, Gropiusstraße,
Hanemannstraße, Hensenstraße, Hertelstraße, Pictoriusstraße, Schinkelstraße,
Schlaunstraße, Stübbenstraße, Vagedesweg, Von-Corfey-Straße und Von-Manger-Straße.
Die Straße hieß vor 1975 Friedrich-Wilhelm-Weber-Straße.