Hötteweg
Statistischer Bezirk: Dom
Entstehung: 1965
Amtsblatt: 14/1965
im Stadtplan anzeigen
Josef Hötte, (1838-1919), Gründer mehrerer Stiftungen, Wohltäter der Stadt
Joseph Hötte, *3.9.1838 Münster, 20.1.1919 Münster, Kunstmäzen. Ein münsterscher Bürger, der
auf ungewöhnliche Weise mit seinem Geld umging, war der Gutsbesitzer und Pelzhändler Joseph
Hötte. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Emilie unterstüzte er den Bau der Herz-Jesu-Kirche und die
Anschaffung der Bernhardus-Glocke für den Dom. Er stiftete die Mariensäule am Marienplatz, die
1899 eingeweiht wurde und gab Geld für die Armenhäuser, Hospitäler, Jünglingsheime und andere
karitative Einrichtungen. Dem Landesmuseum schenkte Hötte eine kostbare Sammlung von
Photographien und eine Reihe von Kupferstichen Dürers. (...)
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
Josef Hötte zum 80. Geburtstag
Der Bischof von Münster, Dr. Poggenburg, Regierungspräsident Carf von Merveld,
Oberbürgermeister Dr. Dieckmann, Domkapitular Rüping, Stadtdechat Kochmeyer,
Landesmuseumsdirektor Prof. Dr. Geisberg und viele andere Persönlichkeiten kamen, um einem
Wohltäter der Stadt Münster zu dessen 80. Geburtstag am 20. Januar 1918 zu gratulieren. In
mehrspaltigen Beiträgen berichteten die münsterischen Zeitungen an diesem Tage über den
Rauchwarenhändler Josef Hötte und dessen Ehefrau Johanna.
In der Tat ist es erstaunlich, was die Eheleute Hötte an Wohltätigkeit für die Stadt Münster
leisten. Da sind zunächst die Spenden für die Sakralbauten wie die Herz-Jesu-Kirche, die große
Bernardusglocke im Hohen Dom, die silberne Ludgerusstatue und das Herz-Jesu-Bild des
Düsseldorfer Malers Prof. Franz Müller.
75.000 Reichsmark brachte Josef Hötte allein auf, um die Mariensäule vor der Ludgerikirche
(errichtet am 22. Oktober 1899) der Stadt schenken zu können. Auf Höttes Wunsch wurde dieser
Platz Marien-Platz genannt. Das frühere Altum-Denkmal in der Kreuzschanze für den
berühmten Zoologen war ebenfalls eine Stiftung der Familie Hötte.
Viele Gelder stellte Josef Hötte außerdem für die Errichtung von Kindergärten,
Kleinkinder-Bewahranstalten, Nähschulen und Mädchenhorte zur Verfügung.
Die Stadt erhielt 1885 den stattlichen Betrag von 46.500 Mark zur Gründung eines Städtischen
Versammlunghauses. Mit Höttes Zustimmung wurde hieraus der Grundstock für den Theaterneubau
gelegt.
Prof. Dr. Max Geisberg war des Lobes voll über eine kostbare Sammlung von Photographien der
Stadt, die Hötte dem Landesmuseum stiftete. Kupferstiche von Dürer, aus dem Besitz Josef
Höttes, ermöglichten eine Ausstellung im Landesmuseum. Über die Stadt hinaus stellte er
ansehnliche Geldsummen für Krankenhäuser, Jünglingsheime und Kirchen bereit. Der
Rote-Adler-Orden und das Großkreuz des St.-Sylvester-Ordens zu seinem 80. Geburtstag waren -
angesichts der gewaltigen Summen, die Josef Hötte stiftete - geradezu bescheiden.
Auf seinem Sommersitz, dem Gut Heidhorn bei Hiltrup, liegt Josef Hötte (1838-1919) zusammen mit
seiner Frau und Prof. Altum in einer Kapellengruft begraben.
Quelle: Westfälische Nachrichten, Ausschnitt ohne Datum, vermutl. 1982
Gehört zum Thema: