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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Josefine-Mauser-Straße

Stadtbezirk:Münster-Nord
Statistischer Bezirk: Coerde
Entstehung: 1998
Amtsblatt: Jan.99
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Benannt nach Josefine Mauser, *24.1.1887, †1973, sozial engagierte Kommunalpolitikerin

Josefine Mauser war eine sozial engagierte Kommunalpolitikerin in Münster, die sich besonders um die Kriegsgefangenen und um die Randgruppen in unserer Gesellschaft kümmerte.
Josefine Mauser, geb. Stegemann wurde am 24. Januar 1887 in Münster geboren, machte eine Lehre als Kürschnerin und heiratete 1910 Gottlieb Mauser. Sie wohnten ab 1919 in der Schillerstraße 49 und im Oktober 1923 zogen sie zum Maikottenweg 11 (heute Fliederweg).
Mit Josefine Mauser zog am 25. Februar 1920 (als die Ehefrau Mauser) die erste sozialdemokratische Frau in die Stadtverordnetenversammlung ein. Außerdem war sie Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt. Ihr Arbeits- und Interessenschwerpunkt lag deutlich im sozialen Bereich. Neben ihrer Mitgliedschaft in der Kommission für Verteilung von Beträgen an Unbemittelte zur Beschaffung von Kartoffeln seit Dezember 1921 und im Wohlfahrtsausschuss seit November 1922, geben die Wortmeldungen, Anträge und Anfragen, an denen sie als Kommunalpolitikerin beteiligt war, nähere Auskünfte über ihr besonderes Engagement. Dabei bemühte sie sich immer wieder um Randgruppen der Gesellschaft: sie veranlasste die Schaffung eines Aufenthaltsplatzes für Sinti und Roma, kümmerte sich um schwangere Mädchen im Antoniusstift, bemühte sich um die Abschaffung von klassifizierten Beiträgen im Clemenshospital, sorgte sich mehrfach um die Zuverlässigkeit des Pflegepersonals im Obdachlosenheim für Frauen und Mädchen, das in Händen des Fürsorgevereins lag, und regte an, das Heim in städtische Trägerschaft zu übernehmen.
Während der Zeit des Nationalsozialismus sorgte sie mit ihrer Familie für die Kriegsgefangenen, indem sie ihnen Nahrung zukommen ließen. Nach dem Krieg betätigte sie sich in einer Kleiderkammer am Hansabunker, setzte ihre Tätigkeit bei der Arbeiterwohlfahrt fort und engagierte sich im Vorstand des Hausfrauenvereins. Sie starb 1973.
Quelle: Arbeitskreis Frauengeschichte, Frauenleben in Münster, Ein historisches Lesebuch, Münster1991

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