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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Jüdefelderstraße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Buddenturm
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Blick in die Jüdefelderstraße

Dieser Straßenzug ist in Münster bereits mehrere Jahrhunderte bekannt. 1620 gibt es das Jüdefelder Tor, 1625 die Jodefelder Straße. Der Name geht auf die Bauerschaft Jodefelde zurück, die an der Gasselstiege, rechts am Kinderbach lag und von der heute nur noch der Hof Lütke Jüdefeld an alter Stelle liegt. Der bischöfliche Lehensträger dieser Höfe, der Knappe Johann von Jodefelde, verkaufte sie 1386 an das Domkapitel.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche Zeitung, 14.5.1957

Die frühere Bauerschaft Jüdefeld
Auch im Bereich dieser Fluren haben sich im Laufe der Jahrhunderte die Siedlungsverhältnisse, je näher man der Stadt kommt, aber auch weiter draußen, derart verschoben und verändert, das sich der ursprüngliche Zustand nur mühsam und auch dann nicht mehr restlos wiedergewinnen läßt. Am besten gelingt dies noch bei der Siedlung, deren Höfe an dem sogenannten Jüdefelder Esch (im Urkataster Kinderhäuser Esch genannt) beteiligt waren. Deshalb sei ihre Betrachtung hier an den Anfang gestellt. Die Lage dieser Höfe läßt sich mit Hilfe der vorzüglichen Katasteraufnahme von 1671 (1684) einwandfrei rekonstruieren, obwohl sich von ihren vier Höfen heute nur noch ein einziger an der ursprünglichen Stelle befindet (Lütke Jüdefeld), und ein weiterer, wenn auch verlegt, gleichfalls noch existiert (Große Jüdefeld). Die beiden anderen (Ertmann und Bernding) sind dagegen längst von der Erdoberfläche verschwunden.
Die vier Höfe dieser Gemeinschafts-Siedlung, deren ursprünglichen Namen wir nicht kennen, lagen, wie es bei einer echten alten Siedlung nicht anders erwartet werden kann, in einer Reihe nebeneinander zwischen dem Gemeinschaftsacker und dem Wasserlauf, der Vorschebeke. Von Süden nach Norden waren es die Höfe Bernding, ein seit etwa 1400 wüster Hof, daneben der Hof Wiggering, seit der Mitte des 16. Jahrhundert Lütke Jüdefeld genannt, dann Lubberting, gleichfalls seit derselben Zeit nur noch Große Jüdefeld genannt, und schließlich als letzter in der Reihe der Hof Ertmann.
Seit der Belagerung der Stadt Münster durch Christoph Bernhard im Jahre 1661 waren alle drei Höfe, da sie in der Hauptkampflinie lagen, wüst. An seiner alten Stelle wiederaufgebaut wurde nur der Hof Lütke Jüdefeld. Große Jüdefeld siedelte auf der anderen Seite der Vorschebeke hinüber, wo er sich (nach 1684) auf seinem alten Kalverkamp neu anbaute. Der Hof Ertmann wurde dagegen nicht wieder aufgebaut und seine Länderein stückweise verpachtet.
Quelle: Joseph Prinz, Mimigernaford - Münster, Münster 1981, Seite 69

 

Berliner Hufeisen-Nummerierung

In dieser Straße sind Hausnummern umlaufend vergeben worden, wie das in Preußen bis im 19. Jahrhundert üblich war. Damals wurden die Hausnummern auf einer Straßenseite stadtauswärts bis zum Ende der Straße fortlaufend vergeben. Dort wechselte die Nummerierung zur gegenüberliegenden Straßenseite und verlief stadteinwärts zum Anfang der Straße zurück. Diese Nummerierung wird "Berliner Hufeisen-Nummerierung" genannt. Es gibt sie in vielen historischen Altstädten. Die Nummerierung ist nicht "unlogisch", sondern verständlich für die Städte, die sich damals nicht weiter ausdehnen konnten als bis zur Stadtmauer. Mit der Ausdehnung der Bebauung über die Stadtmauern hinweg entwickelten die Städte die wechselseitige Nummerierung mit den ungeraden Nummern auf der linken Straßenseite und den geraden Nummern auf der rechten Straßenseite. In vielen Städten existieren beide Systeme nebeneinander für die Altstadt einerseits und die neuen Stadtbereiche andererseits.

In Münster gibt es die umlaufende Nummerierung in sämtlichen Altstadtstraßen und auch in der Johanniterstraße, der Friedrichstraße, der Badestraße und in den nur einseitig angebauten Straßen Am Kanonengraben, Kleimannstraße, Am Kreuztor und der Hüfferstraße bis Hausnummer 26. Warum außerhalb der Altstadt die genannten Straßen diese Nummerierung aufweisen, ist nicht überliefert. In Wolbeck und anderen Ortsteilen gibt es diese umlaufende Nummerierung nicht.



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