Katthagen
Das Gelände hinter dem alten Dom war mit Palisaden = mundartlich Katten eingezäunt.
An die ältere Palisadenbefestigung der Münsterschen Domburg, die man unbedenklich für
karolingisch halten darf, erinnert überdies auch noch die Bezeichnung Katthagen für
das Gelände unmittelbar hinter dem Alten Dom, die noch in Urkunden des 16. Jahrhunderts
begegnet. Ein Hagen aus Katten, ein Wort, das man im 15. Jahrhundert noch für Pfahl kannte und
das im Friesischen noch heute so gebraucht wird, ist schließlich auch nichts anderes als ein
Pallisadenzaun!
Quelle: Joseph
Prinz, Mimigernaford - Münster , Münster 1981, Seite 107
Hagen ist das mundartliche Wort für ein mit Hecken oder Zäunen abgetrenntes Grundstück.
hagen selten auch hag, latinisiert haia, französ.
haie, altengl. haga, engl. haw (...) niederdeutsch auch
gehegede. - Künstlich durch das Umbiegen von Zweigen verdichtetes und undurchdringlich
gemachtes Gebüsch, dann der von einem solchen Gebüsch umgebene, der allgemeinen Nutzung (etwa
wie ein Sundern) entzogener Raum (Landfläche), namengebend für den hagedorn, einen für
diese Zwecke besonders geeigneten Busch.
(-) hagen, ist ein verbreitetes Siedlungsnamen-Grundwort. Als Wort
(...) seit dem 12. Jahrh. verbreitet in Ostwestfalen ( Bischofshagen, Lämershagen),
Südniedersachsen ( Stadthagen, Poggenhagen), (...) unabhängig davon auch in
Südwestfalen ( Meinerzhagen, Badinghagen) (...) Bauerschaft ton Hagen in
Nienberge bei Münster, heute Häger, Hagen bei Osnabrück und bei Braunschweig.
(...)
Das Wort Hagen gehört zu den 'Zaun'-Wörtern, die - wie wik, gard,
niederländisch tuin 'Garten', engl. town 'Zaun' u.a. - gerne für "umhegte"
Siedlungen benutzt werden (...). Das Verbum hegen ist eine Ableitung von hag.
Nah verwandt ist hegge 'Hecke'.
Quelle: Leopold
Schütte ,
Wörter und Sachen aus Westfalen - 800 bis 1800, hrsg. vom Landesarchiv NRW,
Duisburg 2014
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