Keplerweg
Statistischer Bezirk: Kinderhaus-West
Entstehung: 1979
Amtsblatt: 24/1980
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Benannt nach Johannes Kepler, (1571-1630), Astronom, Mathematiker und Naturforscher.
Neben Newton und Galilei der bedeutendste Naturforscher der beginnenden Neuzeit, Begründer der
geometrischen Optik, versuchte im Bau des Sonnensystems einfache Zahlenverhältnisse zu
ergründen, wobei der das Keplersche Gesetz fand (1618); erkannte als erster, dass eine Kraft in
der Sonne die geschlossene Planetenbahn verursacht, war auch als Horoskopsteller für bekannte
Persönlichkeiten seiner Zeit bekannt.
Quelle: Beschlussvorlage 343/1979
Johannes Kepler, (1571-1630) Astronom,
Johannes Kepler wurde in Weil geboren. Er besuchte die Klosterschulen Adelberg und Maulbronn
und studierte in Tübingen neben Theologie auch Philosophie, Mathematik und Astronomie. Mit 22
Jahren wurde er an die Stiftsschule in Graz berufen, wo er Mathematik und Astronomie lehrte. Er
schrieb 1597 sein erstes Werk Mysterium cosmographicum (Das Weltgeheimnis). 1600
musste er Graz als Protestant im Zuge der Gegenreformation verlassen.
Auf Einladung von Tycho Brahe reiste er nach Prag und erarbeitete mit ihm neue astronomische
Tafeln. Zugleich begann er eine Korrespondenz mit Galileo Galilei. 1601 als Nachfolger von
Brahe zum Kaiserlichen Astronom ernannt, befasste sich Kepler auch mit der Optik und
veröffentlichte Arbeiten über die Ausbreitung des Lichts und die Physiologie des Auges.
1604 erkannte Kepler, dass die Marsbahn eine Ellipse ist, und entwickelte daraus das 1.
Kepler'sche Gesetz, nach dem sich alle Planeten auf elliptischen Bahnen um die Sonne
bewegen.
Weiter befasste sich Kepler mit angewandter Optik. Er verbesserte das von Galilei konstruierte
Fernrohr durch den Einsatz zweier konvexer Linsen. Außerdem zeigte er, dass ein Parabolspiegel
paralleles Licht fokussiert. Mit seiner 1611 erschienenen Schrift Dioptrie wurde er
zum Begründer der geometrischen Optik.
Ein Jahr später ging Kepler nach Linz, wo er als Professor für Mathematik 14 Jahre lang lehrte.
Dort formulierte er das 3. Kepler'sche Gesetz, das den Zusammenhang zwischen Planetenumlaufzeit
und Planetenbahn darstellt. 1626 musste er dann wiederum als Folge der Gegenreform Linz
verlassen. Doch Wallenstein, der seine Arbeiten kannte und unterstützte, bot ihm 1628 eine
Stelle als Mathematiker in Sagan an. Die Zwischenzeit benutzte Kepler, um mit den
Rudolfinischen Tafeln Daten der Planetenbewegungen und eine erweiterte Sternkarte
Brahes zu veröffentlichen.
1630 starb Kepler in Regensburg.
Autorin: Liselotte Funcke
Quelle: Liselotte
Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001