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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Kerßenbrockstraße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Kreuz
Entstehung: 1908
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Im Jahre 1908 erhielt diese Straße ihren Namen nach Hermann von Kerßenbrock der im Jahre 1513 geboren und von 1550 bis 1575 Rektor der münsterschen Domschule, des heutigen Paulinums, war. Kerßenbrock wurde vor allem durch seine Geschichte der Wiedertäufer bekannt, die ihn in Konflikt mit dem Stadtrat brachte. Er verließ daraufhin Münster und war später in Paderborn und Werl tätig.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche Zeitung, 25.3.1959

Hermann von Kerssenbrock, *um 1520 Barntrup, †5.7.1585 Osnabrück, Lehrer, Chronist.
Seine erste Schulbildung genoss Kerssenbrock in Paderborn, seit 1533 dann in der Domschule in Münster. Durch die Wirren der Täuferzeit aus der Stadt getrieben, zog die Familie erst nach deren Niederwerfung wieder nach Münster. In Köln studierte Kerssenbrock Philosophie und Kunst. Nach Jahren als Lehrer in Hamm und Dortmund, kam er im Jahr 1550 zurück nach Münster, wo er Rektor der Domschule wurde.
Er verhalf der Traditionsschule in seiner 25 Jahre währenden Amtszeit wieder zu ihrer alten Blüte. Nachhaltig bekannt wurde Kerssenbrock jedoch nicht durch seine Lehrtätigkeit, sondern durch sein Buch über die Geschichte der münsterschen Wiedertäufer. Das Werk ist sehr einseitig aus katholischer Sicht geschrieben. Es verunglimpft alle protestantischen Ideen und beleidigt den Stadtrat von Münster nicht unerheblich.
Der Druck des Buches wurde verboten und Kerssenbrock musste vor dem Rat der Stadt Münster eidesstattlich versichern, dass er keine weiteren Bücher mehr schreiben werde. Er wandte sich nach Paderborn, wurde dort wiederum Schulrektor und verfasste, entgegen der in Münster gemachten Versicherung, weitere Schriften, die ihm erneut Schwierigkeiten einbrachten. Nachdem er auch Paderborn verlassen musste, ging er nach Werl, wo er wiederum Rektor wurde. Aber auch dort brachte er sich mit neuen Schriften in Bedrängnis. Dieses Mal so arg, dass er die Stadt fliehend verlassen musste. Das unruhige Leben des Hermann von Kerssenbrock endete in Osnabrück.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000

Es gibt in Münster insgesamt vierzehn Straßen, die nach Historikern und Heimatforschern benannt sind. Es sind die Straßennamen
Adolf-Risse-Weg, Adolf-Wentrup-Weg, Bahlmannstraße, Eugen-Müller-Straße, Geisbergweg, Kerßenbrockstraße, Nieberdingstraße, Niesertstraße, Philippistraße, Schulteweg, Tegederstraße, Tibusstraße, Westhoffstraße und Zumbuschstraße.

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