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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Körnerstraße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Pluggendorf
Entstehung: 1913
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Benannt nach Theodor Körner, *1791, †1813, Dichter des Freiheitskrieges

Karl Theodor Körner war der junge patriotische Dichter der Freiheitskriege (1813 - 1815). In ihnen wollten die verbündeten europäischen Staaten die Fremdherrschaft Napoleons beseitigen. Karl Theodor Körner wurde in Dresden geboren. Er wuchs in einem kunstsinnigen Elternhaus auf. Sein Vater, Christian Körner, war ein enger Freund Schillers, seine Mutter die Tochter des Kupferstechers Stock, der Goethe im Gravieren unterrichtete. Karl Theodor studierte zunächst Bergbau und Naturwissenschaften. Dann wollte er Dichter werden. Deshalb ging er nach Wien und hatte Erfolg. Nach der glanzvollen Aufführung seines ersten Dramas Zriny wurde er von Erzherzog Karl zum Kaiserlichen Königlichen Hofdichter ernannt. Er verlobte sich mit der Burgschauspielerin Toni Amberger. In Wien entwickelte sich alles glücklich für ihn. Trotzdem folgte er dem Aufruf Preußens, zur Befreiung des Vaterlandes die Waffen zu ergreifen und trat am 19. März 1813 als Freiwilliger in das Lützow'sche Jägerkorps. Er schrieb Lieder voll des Hasses und der Rache gegen den Tyrannen, voll der glühendsten Begeisterung für die gute Sache des Volkes. Gedicht: Das Volk steht auf, der Sturm bricht los.... Er avancierte bald zum Leutnant und wurde Lützows Adjutant. Im Juni 1913 wurde er schwer verwundet. Er schrieb das Gedicht ...die Wunde brennt, die bleichen Lippen beben.... Mit Freundeshilfe konnte er sich retten und kehrte, kaum genesen, zu den Waffenbrüdern zurück. In einem Gefecht bei Gadebusch am 26. August 1813 fiel er, von einer Kugel tödlich getroffen. (...)
Seine Gedichte aus dieser Zeit wurden veröffentlicht unter dem Titel Leyer und Schwert. Sie besingen Freiheitssinn, Vaterlandsliebe, Freundestreue. Frisch auf mein Volk, die Flammenzeichen rauchen...oder Vaterland Dir woll'n wir sterben, wie Dein großes Wort gebeut. Unsre Lieben mögen's erben, was wir mit dem Blut befreit.... Er brauchte große Worte, aber er war kein Phrasenheld. Er lebte und starb für das, was er in seinen Liedern besang. Im Dorf Wöbbelin bei Gadebusch liegt er begraben; dort fand auch seine Familie später die letzte Ruhestätte.
Autorin: Ursula Pohlmann
Quelle: Liselotte Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001

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