Kolpingstraße
Adolf Kolping, (1813-1865), Priester, Gründer der Kolping-Gesellenvereine.
Adolf Kolping war das vierte von fünf Kindern eines Kleinlandwirts und
Schäfers und wuchs in ärmlichen, aber sehr harmonischen Verhältnissen auf. Er erlernte den
Beruf des Schuhmachers und arbeitete zehn Jahre als Geselle an verschiedenen Orten, zuletzt in
Köln. Das Angebot seines Meisters, dessen einzige Tochter zu heiraten und die Werkstatt zu
übernehmen, schlug er aus. Ihm war klar geworden, dass er Priester werden wollte. Im Alter von
24 Jahren konnte Kolping nach intensiven Vorbereitungen die Oberstufe eines Kölner Gymnasiums
absolvieren. Das war schon deshalb bemerkenswert, weil er sich in dieser Zeit seinen
Lebensunterhalt selbst verdienen und wegen verschiedener Krankheiten mehrfach pausieren musste.
Nachdem er 1841 sein Abitur bestanden hatte, fand sich eine Wohltäterin, die während des
Theologiestudiums für seinen Lebensunterhalt aufkam. Die Münchener Studienzeit prägte ihn nicht
nur wegen der engen Verbindung zu seinen Hochschullehrern wie Professor Windischmann, sondern
vor allem durch den Anschluss an den Kreis der katholischen Erneuerungsbewegung. Nach einem
weiteren Studium in Bonn und im Kölner Priesterseminar empfing Adolf Kolping am 13. April 1845
in Köln die Priesterweihe.
Angesichts des Elends der Fabrikarbeiter und Handwerksgesellen entwickelte er die Idee eines
katholischen Gesellenvereins. Seine Gedanken darüber sind in einer gleichnamigen
programmatischen Schrift zu finden, die ausgerechnet im Revolutionsjahr 1848 herauskam. Als er
einige Monate später eine Stelle als Domvikar in Köln erhielt, gründete er den Gesellenverein
offiziell. Durch viele Reisen innerhalb Europas, zahlreiche Publikationen und Auftritte auf
Katholikentagen fand er begeistere Resonanz und zahlreiche Mitglieder für seine Vereine.
Kolpings Grundgedanke war eine von christlichem Geist geprägte Veränderung der als unzulänglich
empfundenen Welt. Den fälligen sozialen Wandel wollte er nicht durch politische
Reformmaßnahmen, sondern vor allem durch eine Veränderung des Menschen erreichen. Sein Motto
war: Tätige Liebe heilt alle Wunden, bloße Worte mehren nur den Schmerz. Als er starb,
gab es über 20.000 Mitglieder in mehr als vierhundert Vereinen.
Autorin: Veronika Schmitz
Quelle: Liselotte
Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001
- Eintrag in der Neuen Deutschen Biographie Adoph Kolping
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