Letterhausweg
Statistischer Bezirk: Gremmendorf-West
Entstehung: 1954
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Benannt nach Bernhard Letterhaus (1894-1944) Verbandssekretär der Katholischen Arbeiterbewegung (als Widerstandskämpfer hingerichtet)
Bernhard Letterhaus, 1894 - 1944, Pfarrer im NS-Widerstand.
Bernhard Letterhaus wurde am 14.11.1944 aufgrund eines Todesurteils des Volksgerichtshofes
wegen Hoch- und Landesverrat in Berlin-Plötzensee durch den Strang hingerichtet. Er starb so,
wie er lebte: standhaft, aufrecht, konsequent und unerschütterlich in seinem Glauben. Sein
ganzes Leben lang kämpfte er unermüdlich für Freiheit, Gerechtigkeit, Menschenwürde und gegen
den Ungeist von Rechtlosigkeit, Terror und Tyrannei.
Am 10. Juli 1894 wurde Bernhard Letterhaus in Barmen als Sohn eines Schuhmachermeisters
geboren. Nach achtjähriger Volksschule und anschließender Lehre als Bandwirker in einem Barmer
Textilbetrieb besuchte er die Preußische Höhere Fachschule für Textilindustrie in Barmen. Im
Ersten Weltkrieg kämpfte er an der Westfront und wurde mehrfach verwundet.
Nach Kriegsende war er Parteisekretär der Zentrumspartei in Barmen und ab 1920 Verbandssekretär
im Zentralverband christlicher Textilarbeiter in Düsseldorf. Ab 1927 war er Verbandssekretär
des Westdeutschen Verbandes katholischer Arbeitervereine und von 1928 bis 1930 Mitglied des
Rheinischen Provinziallandtages und des Preußischen Landtages.
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er eingezogen und nahm zunächst am Westfeldzug teil,
danach musste er nach Polen und Russland. Nach seiner Verwundung wurde er zum Oberkommando der
Wehrmacht nach Berlin versetzt. 1943 und 1944 nahm er regelmäßig an Gesprächen über die
politische Neuordnung Deutschlands im Kreise von Goerdeler, Wirmer, Leuschner, Kaiser und
Habermann teil. Im Nachkriegskabinett des Leipziger Oberbürgermeisters Dr. Karl Friedrich
Goerdeler war Letterhaus als Aufbauminister vorgesehen. Nach dem missglückten Attentat auf
Hitler wurde er am 25. Juli 1944 durch die Gestapo verhaftet. Am 13.11.1944 fand die
Verhandlung vor dem Volksgerichtshof unter dem Vorsitzenden Roland Freisler statt. Am nächsten
Tag wurde Bernhard Letterhaus hingerichtet.
Autor: Johannes Schurgacz
Quelle: Liselotte
Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001
- Eintrag in der Neuen Deutschen Biographie Bernhard Letterhaus
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