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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Lotharingerstraße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Martini
Entstehung: 1369
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Foto

Das Straßennamenschild

Benannt nach dem Lotharinger Kloster – genauer nach dem Kloster der Lotharinger Chorjungfrauen, die dem Orden der Ursulinen angehörten.

Die Lotharinger Schule

Ende des Jahres 1642, mitten in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges, kamen vier junge Ordensfrauen als Flüchtlinge aus dem französischen Lothringen nach Münster. Es waren die gerade 20-jährigen Schwestern Augustine und Jeanne Guillemin sowie Maria Alexia und Anna Magdalena Bertrand. Nach zwei kurzen Zwischenstationen erwarben die Schwestern 1655 ein Grundstück in der Nähe des Hörster Tores an der Lotharinger Straße, wo sie ihre Klostergebäude errichteten. Gemäß ihrer Ordensregel erteilten sie Schulunterricht für Mädchen. In der so genannten äußeren oder Deutschen Schule unterrichteten sie unentgeltlich arme Mädchen in den Fächern Religion, Lesen, Schreiben, Rechnen und Handarbeit. Zusätzlich gab es eine innere oder Französische Schule, in der die Mädchen neben den traditionellen Unterrichtsfächern auch die für den gehobenen Stand erforderlichen Verhaltensweisen und Französisch als damals moderne Fremdsprache lernten. Diese Höhere Töchterschule durften aber nur zahlende Schülerinnen besuchen. Auch wenn der Unterricht bei weitem nicht das Niveau der Schulen für die männliche Jugend erreichte, bedeutete er doch eine enorme Verbesserung der schulischen Mädchenbildung. Die Deutsche Schule fand von Anfang an starkes Interesse, und schon bald zählte sie mehr als 100 Schülerinnen.
Quelle: Stadtarchiv Münster, Im Wandel der Zeit - 1200 Jahre Münster, Zwolle 2000, Seite 281

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