Ludwig-Wolker-Straße
Statistischer Bezirk: Handorf
Entstehung: 1974
Amtsblatt: 37/1974
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Benannt nach Prälat Ludwig Wolker, (1887-1955), Präsident des Katholischen Jungmännerverbandes Deutschland
Wer war Ludwig Wolker?
Er wurde am 8.4.1887 in München als Sohn eines Oberzollrates geboren. Der Vater war bis kurz
vor seinem Tod bekennender Protestant, so dass Ludwig Wolker den Wechsel vom Medizin- zum
Theologiestudium verheimlichen musste. Zwei der drei Schwestern traten ins Kloster ein.
Nach seinem Studium in Innsbruck und München wurde Ludwig Wolker am 29. Juni 1912 in Freising
zum Priester geweiht. Erste Stationen waren Oberaudorf, Salzburghofen und St. Peter in München.
(...) 1925 wirkte er bereits als Diözesan-Landpräses der katholischen Jungmännervereinigung und
zugleich als Studienrat an Münchener Berufsschulen. Seine pädagogischen Impulse und die
Herausgabe einer Jugendzeitschrift (Jung-München), machten ihn über die Grenzen seines engeren
Wirkens hinaus bekannt. Durch die Wahl 1926 an die Spitze der Jungmännerbewegung (KJMV) war ein
Wechsel nach Düsseldorf erforderlich.
Ludwig Wolker war zugleich 1. Vorsitzender der Deutschen Jugendkraft, dem Reichsverband für
Leibesübungen in katholischen Vereinen. Dem Sport maß er eine besondere Rolle für die
Entwicklung der Jugendlichen bei. Er band die Jugendlichen stark in die organisatorische
Verbandsarbeit mit ein. Neben einer religiös-kirchlichen, einer erzieherischen und einer
sozial-caritativen Aufgabe wies Ludwig Wolker der Verbandsarbeit seit Beginn der 30er Jahre
auch eine volkspolitische Aufgabe zu. Unter seiner Leitung war der KJMV in Bezug auf die
männliche Bevölkerung zum zahlenmäßig stärksten und bestorganisierten Jugendverband
Deutschlands geworden. (...)
Trotz einer schweren Erkrankung 1934 kämpfte er bis zuletzt gegen die Auflösung der
Jugendverbände. Am 06. Februar 1936 wurde er zusammen mit 57 anderen Mitarbeitern des
Jugendhauses in Düsseldorf verhaftet. Die Anklage lautete auf Kontakt zu illegalen
kommunistischen Gruppen. Ludwig Wolker konnte den Vorwurf entkräften und wurde drei Monate
später aus der Haft entlassen.
Nach dem Verbot der Verbände erwies es sich als notwendig, neue organisatorische Formen der
Jugendarbeit zu finden. Wolkers Einsatz für solche Formen (z.B. der Bekenntnistag am 07. Juni
1936) zahlte sich aus. 1937 wurden auch die Diözesanverbände des KJMV aufgelöst, sein
Schrifttum verboten. 1939 wurde das Jugendhaus von der Gestapo beschlagnahmt, Wolker kehrte in
seine Heimat zurück
Während der Kriegsjahre leitete er zahlreiche Exerzitienkurse und versuchte brieflich mit den
jugendlichen Weggefährten, die im Fronteinsatz standen, Kontakt zu halten. Nach dem Krieg
versuchte er sofort wieder, die verbandliche Arbeit neu zu organisieren. Auf Beschluss der
Werler Bischofskonferenz wurde die Wiederherstellung der katholischen Vereine und Verbände wie
vor 1933 verworfen. Stattdessen sollte eine Neuordnung der Laienaktivität im Sinne der
Katholischen Aktion vorgenommen werden. Der KJMV wurde nicht wieder gegründet, da die Bischöfe
den kirchenorganisatorischen Aufbau der Jugendarbeit nach Bistum, Dekanat und Pfarrei
bevorzugten. Wolker wurde mit der Koordination der neu zu entwerfenden, stärker bischöflichen
beeinflussbaren kirchlichen Jugendarbeit betraut.
Kardinal Frings berief ihn zum Rektor von Altenberg und zum Leiter der Bischöflichen
Hauptarbeitsstelle für Jugendseelsorge. Erst 1947 konnte nach langwierigen Verhandlungen die
Bundesordnung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) verabschiedet werden. Ludwig
Wolker selbst übernahm das Amt des geistlichen Leiters der Mannesjugend im BDKJ und behielt den
Vorsitz der DJK. 1950 trug er wesentlich zur Einigung der Sportverbände im Deutschen Sportbund
bei, dessen Vorstand er fortan angehörte. Auch dem Nationalen Olympischen Komitee gehörte er ab
diesem Jahr an. Für seine Verdienste wurde Wolker. 1952 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
(...) Die letzten Lebensjahre widmete er der Jugendseelsorge
Quelle im Internet: www.ludwig-wolker-haus.de/
Die Straße hieß vor 1975 Schulstraße.