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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Ludwig-Wolker-Straße

Stadtbezirk:Münster-Ost
Statistischer Bezirk: Handorf
Entstehung: 1974
Amtsblatt: 37/1974
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Benannt nach Prälat Ludwig Wolker, (1887-1955), Präsident des Katholischen Jungmännerverbandes Deutschland

Wer war Ludwig Wolker?
Er wurde am 8.4.1887 in München als Sohn eines Oberzollrates geboren. Der Vater war bis kurz vor seinem Tod bekennender Protestant, so dass Ludwig Wolker den Wechsel vom Medizin- zum Theologiestudium verheimlichen musste. Zwei der drei Schwestern traten ins Kloster ein.
Nach seinem Studium in Innsbruck und München wurde Ludwig Wolker am 29. Juni 1912 in Freising zum Priester geweiht. Erste Stationen waren Oberaudorf, Salzburghofen und St. Peter in München. (...) 1925 wirkte er bereits als Diözesan-Landpräses der katholischen Jungmännervereinigung und zugleich als Studienrat an Münchener Berufsschulen. Seine pädagogischen Impulse und die Herausgabe einer Jugendzeitschrift (Jung-München), machten ihn über die Grenzen seines engeren Wirkens hinaus bekannt. Durch die Wahl 1926 an die Spitze der Jungmännerbewegung (KJMV) war ein Wechsel nach Düsseldorf erforderlich.
Ludwig Wolker war zugleich 1. Vorsitzender der Deutschen Jugendkraft, dem Reichsverband für Leibesübungen in katholischen Vereinen. Dem Sport maß er eine besondere Rolle für die Entwicklung der Jugendlichen bei. Er band die Jugendlichen stark in die organisatorische Verbandsarbeit mit ein. Neben einer religiös-kirchlichen, einer erzieherischen und einer sozial-caritativen Aufgabe wies Ludwig Wolker der Verbandsarbeit seit Beginn der 30er Jahre auch eine volkspolitische Aufgabe zu. Unter seiner Leitung war der KJMV in Bezug auf die männliche Bevölkerung zum zahlenmäßig stärksten und bestorganisierten Jugendverband Deutschlands geworden. (...)
Trotz einer schweren Erkrankung 1934 kämpfte er bis zuletzt gegen die Auflösung der Jugendverbände. Am 06. Februar 1936 wurde er zusammen mit 57 anderen Mitarbeitern des Jugendhauses in Düsseldorf verhaftet. Die Anklage lautete auf Kontakt zu illegalen kommunistischen Gruppen. Ludwig Wolker konnte den Vorwurf entkräften und wurde drei Monate später aus der Haft entlassen.
Nach dem Verbot der Verbände erwies es sich als notwendig, neue organisatorische Formen der Jugendarbeit zu finden. Wolkers Einsatz für solche Formen (z.B. der Bekenntnistag am 07. Juni 1936) zahlte sich aus. 1937 wurden auch die Diözesanverbände des KJMV aufgelöst, sein Schrifttum verboten. 1939 wurde das Jugendhaus von der Gestapo beschlagnahmt, Wolker kehrte in seine Heimat zurück
Während der Kriegsjahre leitete er zahlreiche Exerzitienkurse und versuchte brieflich mit den jugendlichen Weggefährten, die im Fronteinsatz standen, Kontakt zu halten. Nach dem Krieg versuchte er sofort wieder, die verbandliche Arbeit neu zu organisieren. Auf Beschluss der Werler Bischofskonferenz wurde die Wiederherstellung der katholischen Vereine und Verbände wie vor 1933 verworfen. Stattdessen sollte eine Neuordnung der Laienaktivität im Sinne der Katholischen Aktion vorgenommen werden. Der KJMV wurde nicht wieder gegründet, da die Bischöfe den kirchenorganisatorischen Aufbau der Jugendarbeit nach Bistum, Dekanat und Pfarrei bevorzugten. Wolker wurde mit der Koordination der neu zu entwerfenden, stärker bischöflichen beeinflussbaren kirchlichen Jugendarbeit betraut.
Kardinal Frings berief ihn zum Rektor von Altenberg und zum Leiter der Bischöflichen Hauptarbeitsstelle für Jugendseelsorge. Erst 1947 konnte nach langwierigen Verhandlungen die Bundesordnung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) verabschiedet werden. Ludwig Wolker selbst übernahm das Amt des geistlichen Leiters der Mannesjugend im BDKJ und behielt den Vorsitz der DJK. 1950 trug er wesentlich zur Einigung der Sportverbände im Deutschen Sportbund bei, dessen Vorstand er fortan angehörte. Auch dem Nationalen Olympischen Komitee gehörte er ab diesem Jahr an. Für seine Verdienste wurde Wolker. 1952 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. (...) Die letzten Lebensjahre widmete er der Jugendseelsorge
Quelle im Internet: www.ludwig-wolker-haus.de/

Die Straße hieß vor 1975 Schulstraße.