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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Marievengasse

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Dom
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Das Straßennamenschild

Die Marivengasse war bereits im Mittelalter in Münster bekannt. Sie trägt ihren Namen vermutlich nach dem Moder-Even-Hues, eine der ältesten, bereits um 1380 erwähnten, münsterschen Herbergen, die nach einer mittelalterlichen Wirtin, Mutter Eva benannt wurde. Im Jahre 1636 heißt die Straße Moder-Even-Stege. In seiner heutigen Form ist der Name eine Verballhornung, die offensichtlich zu Lasten des preußischen Katasterbeamten (1828) geht.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche Zeitung, 13.8.1956


Wie kann das sein?
Die Katastergeometer waren zu Beginn des 19. Jahrhunderts Franzosen, später Preußen. Das westfälische Plattdeutsch war für sie (beide) eine Fremdsprache.

 

Berliner Hufeisen-Nummerierung

In dieser Straße sind Hausnummern umlaufend vergeben worden, wie das in Preußen bis im 19. Jahrhundert üblich war. Damals wurden die Hausnummern auf einer Straßenseite stadtauswärts bis zum Ende der Straße fortlaufend vergeben. Dort wechselte die Nummerierung zur gegenüberliegenden Straßenseite und verlief stadteinwärts zum Anfang der Straße zurück. Diese Nummerierung wird "Berliner Hufeisen-Nummerierung" genannt. Es gibt sie in vielen historischen Altstädten. Die Nummerierung ist nicht "unlogisch", sondern verständlich für die Städte, die sich damals nicht weiter ausdehnen konnten als bis zur Stadtmauer. Mit der Ausdehnung der Bebauung über die Stadtmauern hinweg entwickelten die Städte die wechselseitige Nummerierung mit den ungeraden Nummern auf der linken Straßenseite und den geraden Nummern auf der rechten Straßenseite. In vielen Städten existieren beide Systeme nebeneinander für die Altstadt einerseits und die neuen Stadtbereiche andererseits.

In Münster gibt es die umlaufende Nummerierung in sämtlichen Altstadtstraßen und auch in der Johanniterstraße, der Friedrichstraße, der Badestraße und in den nur einseitig angebauten Straßen Am Kanonengraben, Kleimannstraße, Am Kreuztor und der Hüfferstraße bis Hausnummer 26. Warum außerhalb der Altstadt die genannten Straßen diese Nummerierung aufweisen, ist nicht überliefert. In Wolbeck und anderen Ortsteilen gibt es diese umlaufende Nummerierung nicht.



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