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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Martin-Luther-Straße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Kreuz
Entstehung: 1935
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Benannt nach Martin Luther (1483-1546) Reformator, Gründer der evangelischen Kirche.

Martin Luther, Reformator, 1483 - 1546
Kaum ein Mensch hat die Welt im 16. Jahrhundert stärker verändert als Martin Luther. Geboren in Eisleben als Sohn eines Berg- und Hüttenwerksunternehmers studierte er in Erfurt. Doch nachdem er den Magistergrad der philosophischen Fakultät erreicht hatte, trat er nach einem persönlichen Erlebnis unerwartet als Novize in den Erfurter Konvent der Augustiner-Eremiten ein.
Er wurde zum Priester geweiht, studierte Theologie, promovierte in Wittenberg und erhielt dort als Professor ein Lehramt, das er bis zu seinem Tode ausübte. Doch mehr und mehr wuchsen in ihm Zweifel an der Lehre und Praxis der katholischen Kirche. Der Handel mit Ablassbriefen, die dem Käufer Sündenerlass vorgaukelten, widersprach seiner Auffassung von Schuld und Vergebung durch Buße. Am 31.10.1517 schlug er seine Angriffspunkte gegen die geltende Lehre in Form von Thesen an die Schlosskirche von Wittenberg. Daraufhin leitete die römische Kurie ein Gerichtsverfahren gegen ihn ein. Auf dem Reichstag in Augsburg 1518 sollte er widerrufen, doch er erschien nicht. Ein Gespräch mit dem päpstlichen Gesandten Eck brachte keine Annäherung.
Zur Teilnahme am Reichstag in Worms 1521 hatte man ihm freies Geleit zugesagt. Dort verfocht er seine Lehre, doch es wurde über ihn die Reichsacht verfügt. Auf dem Rückweg von Worms wurde er von seinen Freunden auf die Wartburg entführt, wo er als Junker Jörg Schutz fand.
Dort übersetzte Luther die Bibel ins Deutsche und schuf damit nicht nur die Möglichkeit für jeden Christen, die Bibel zu lesen, sondern auch das Vorbild der deutschen Sprache.
1522 konnte Luther unter dem Schutz des sächsischen Kurfürsten zurückkehren und sein Predigtamt in Wittenberg wieder aufnehmen. Er heiratete die ehemalige Nonne Katharina von Bora. Ihre Ehe und ihr Hausstand wurden bis in unsere Zeit Vorbild für das evangelische Pfarrhaus.
Durch seine Lehren hatte Luther mit dem Papst gebrochen und indirekt dazu beigetragen, dass sich die traditionellen Bande innerhalb der Gesellschaft lösten. Durch seine Stellungnahme für die Obrigkeit während des Bauernkrieges verlor er jedoch an Popularität beim einfachen Volk.
Luthers Bedeutung für die Welt und Kirchengeschichte ist unbestritten. Die Trennung der Christen in Konfessionen wird erst in unserem Jahrhundert durch gegenseitiges Verständnis überbrückt, wenn auch noch nicht überwunden.
Autorin: Veronika Schmitz
Quelle: Liselotte Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001


Neben mehr als 110 Straßennamen aus dem Themenbereich katholisches Münster,  gibt es 14 Straßennamen nach Personen aus dem Bereich der evangelischen Kirche. Es sind die
Albert-Schweitzer-Straße, Bodelschwinghstraße, Bonhoefferstraße, Clemens-Theodor-Perthes-Weg, Dorothea-Petersmann-Weg, Ellen-Scheuner-Weg, Fliednerstraße, Jochen-Klepper-Straße, Junker-Jörg-Platz, Martin-Luther-Straße,
10
Martin-Niemöller-Straße, Paul-Gerhardt-Straße, Wichernstraße und Wilhem-Spieker-Straße.