Martinikirchhof
Benannt nach der Martinikirche.
Das genaue Gründungsdatum der Martinikirche ist nicht überliefert. Man weiß jedoch, dass die
Pfarre St. Martini seit 1187 mit dem Kollegiatstift verbunden war. Gewidmet wurde die Kirche
dem Hl. Martin (316-167), dem ersten Heiligen, der kein Märtyrer war. Bilder aus dem Leben des
Heiligen sind auf der bronzenen Martinstür am Westportal zu sehen, darunter auch die berühmte
Szene der Mantelteilung. Die Martinikirche stand im Laufe der Jahrhunderte als Bauwerk unter
keinem guten Stern. Im Jahre 1534 zerstörten die Wiedertäufer im Zuge des Bildersturms das
Gewölbe der Kirche. Erst 40 Jahre später wurde das Gotteshaus wieder neu eingewölbt. Während
des Siebenjährigen Krieges im Jahre 1759 geriet bei der Bombardierung der Stadt das
Kirchenschiff in Brand und der Turmhelm wurde herabgeschossen. Das gesamte Martiniviertel sank
in Schutt und Asche. 1760 versah Schlaun den Kirchturm mit einer schiefergedeckten Turmhaube.
152 Jahre später, am 19. November 1911, wurde die Kirche erneut von einer Brandkatastrophe
getroffen. Das durch Fahrlässigkeit entzündete Feuer zerstörte auch mehrere Häuser im Umkreis
der Kirche. An Stelle des schiefergedeckten Daches entschied man sich für eine kupferne Deckung
in gleicher Form. Im zweiten Weltkrieg zerstörten Bomben die Martinikirche. Heute steht die
Martinikirche, deren Langhaus aus dem 14. Jahrhundert stammt, wieder in alter Gestalt an der
Neubrückenstraße neben dem Stadttheater.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
Berliner Hufeisen-Nummerierung
In dieser Straße sind Hausnummern umlaufend vergeben worden, wie das in Preußen bis im 19. Jahrhundert üblich war. Damals wurden die Hausnummern auf einer Straßenseite stadtauswärts bis zum Ende der Straße fortlaufend vergeben. Dort wechselte die Nummerierung zur gegenüberliegenden Straßenseite und verlief stadteinwärts zum Anfang der Straße zurück. Diese Nummerierung wird "Berliner Hufeisen-Nummerierung" genannt. Es gibt sie in vielen historischen Altstädten. Die Nummerierung ist nicht "unlogisch", sondern verständlich für die Städte, die sich damals nicht weiter ausdehnen konnten als bis zur Stadtmauer. Mit der Ausdehnung der Bebauung über die Stadtmauern hinweg entwickelten die Städte die wechselseitige Nummerierung mit den ungeraden Nummern auf der linken Straßenseite und den geraden Nummern auf der rechten Straßenseite. In vielen Städten existieren beide Systeme nebeneinander für die Altstadt einerseits und die neuen Stadtbereiche andererseits.
In Münster gibt es die umlaufende Nummerierung in sämtlichen Altstadtstraßen und auch in der Johanniterstraße, der Friedrichstraße, der Badestraße und in den nur einseitig angebauten Straßen Am Kanonengraben, Kleimannstraße, Am Kreuztor und der Hüfferstraße bis Hausnummer 26. Warum außerhalb der Altstadt die genannten Straßen diese Nummerierung aufweisen, ist nicht überliefert. In Wolbeck und anderen Ortsteilen gibt es diese umlaufende Nummerierung nicht.
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