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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Meesenstiege

Stadtbezirk:Münster-Hiltrup
Statistischer Bezirk: Hiltrup-West
Entstehung: 1947
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Der Straßenname Meesenstiege bedeutet Stiege zum Hof Mesehülsmann.

In dem Buch Hiltrup von Werner Dobelmann, Aschendorff Verlag Münster, 1974, auf Seite 16 bis 18 wird berichtet, dass im 15. und 16. Jahrhundert von größeren Hiltruper Höfen kleine Kötterhöfe, so genannte Kuhkotten gegründet wurden. Einer dieser Höfe hieß Mesehülsmann (schriftlich belegt sind: 1503 Joh. Hulsman, 1536 Joh. in der Stege, 1553 Joh. ut de Mesenstege, 1580 Hulßman in der Meßen Stegge, 1665 Steggehulßman, 1750, 1756 Wessel Hulsman auf Mesenstiege ... ... )
Damit lässt sich der Straßenname Meesenstiege erklären als Stiege zum Hof Mesehülsmann.

Meese ist das mundartliche Wort für Meise und Stiege oder Stege ist das niederdeutsche Wort für eine schmale, unbedeutende Straße oder einen Weg.
Quelle: telefonische Auskunft beim LWL, Kommission für Mundart- und Namenforschung, Dr. Gunter Müller am 17.3.2011

 

Was ist eine Stiege?

Der Flurname "Stiege" ist vor allem im Münsterland und auch im östlichen Westfalen weit verbreitet, kann aber Ortsfremde in die Irre führen. Denn gewöhnlich weist dieses Wort ja bergauf: Es meint einen Anstieg, einen Bergpfad oder auch eine Treppe. Auch in Westfalen war das so: Das alte plattdeutsche Wort "Stiege" bezeichnete etwa die Treppe zur Upkammer, aber auch die Hühnerleiter im Stall. "Stiege" nannten die Bauern auch den Querbalken, auf dem sie einen Zaun oder eine Hecke übersteigen konnten.

Im Münsterland aber setzte sich eine weitere Bedeutung durch, denn "Stiege" sagten die Bauersleute bald auch zu kleineren Flußwegen. Stiegen dienten als
Zufahrt zum Hof: Hülskotters Stegge (Gronau), Enxkers Stegge (Ammeloe), Berings Stiege (Weseke), Hackmanns Stiege (Neuenkirchen), An der Nordorper Stiege (Borken), oder als
Weg zur Mühle: An der Mühlenstiege (Epe, Münster, Höster), Möllenstegge (Coesfeld), an de Muhlenstegge (Neuenkirchen), als
Weg zur Kirche oder zum Friedhof: Kerkstegge (Coesfeld, Nateln bei Soest), Kierkstege (Münster); Laichenstiege (Altenberge), Liekstegge (Groß Reken), Lickstegenkamp (Billerbeck) oder als
Weg ins Nachbardorf: An de Wessumer Stiege, an der Wüllner Stegge (beide in Ahaus), Himmighäuser Fußstiege (Snadebeck bei Höxter).

Die Stiege hat aber ihre ursprüngliche Bedeutung des Steigens und Kletterns nicht verloren. Das klingt vor allem im Namen des Sauerlandes an wie etwa "Auf der Bergsteige" in Saalhausen oder "Steigenberg" in Drolshagen. (...)
Quelle: Gisbert Strotdrees in Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe, Münster, Ausgabe 15/2014

Im Stadtgebiet Münster gibt es 41 Straßennamen mit dem Grundwort Stiege. Nur ein Teil davon sind historische Bezeichnungen wie Gasselstiege, Meesenstiege oder Woortstiege. Andere 'Stiege'-Namen sind leider Neuschöpfungen, die historisch klingen sollen.
Es sind:
Appelbreistiege, Beelertstiege, Bernsmeyerstiege, Boeckmannstiege, Brinkmannstiege, Brüggstiege, Coerdestiege, Derßenbrockstiege, Dingstiege, Doris-Wortmann-Stiege, Eckernstiege, Feldstiege, Feldstiegenkamp, Feuerstiege, Gartenstiege, Gasselstiege, Hagelbachstiege, Haselstiege, Jungfer-Willemin-Stiege, Langenhorster Stiege, Laustiege, Linnebornstiege, Lühnstiege, Luntenstiege, Marks-Haindorf-Stiege, Meesenstiege, Mersmannsstiege, Niedenstiege, Ossenkampstiege, Papenstiege, Paula-Wilken-Stiege, Pieperstiege, Potstiege, Schelmenstiege, Schildstiege, Schlautstiege, Schlikötterstiege, Sendener Stiege, Uppenkampstiege, Wittoverstiege und Woortstiege.



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