Moränenstraße
Moränen sind das Gestein, das von Gletschern bei ihrer Bewegung mitbewegt oder aufgehäuft wird. Moränen sind auch die im Gelände erkennbaren Formationen. Sie bestehen aus einem Gemisch aus Erde, Sand, Schotter und Gesteinsbrocken.
Durch das Stadtgebiet Münster zieht sich auf der Linie von Nienberge nach Albersloh ein Sand-
bzw. Kiessandrücken, den eine Eiszeit hier abgeladen hat. Der Sandrücken liegt bis zu 10 m
hoch.
Der Höhenzug findet sich in einigen Straßennamen wieder: Am Berg
Fidel, Geiststraße, Hochstraße, Hohe Geest, Hohe Geist, Hohe Ward und Moränenstraße. Im Gegensatz dazu liegen neben dem Höhenzug der
Dahlweg und die Straße Im Dahl tiefer.
Die Münstersche Kreideschüssel
Das Erscheinungsbild der Landschaft, ob Ebene oder Gebirge, wird vor allem von ihrer Geologie,
also den Gesteinen im Untergrund bestimmt. (...) Um die geologischen Vorgänge, die die
Erdoberfläche gestaltet haben und meist viele Millionen Jahre zurückliegen, verstehen zu
können, braucht man als Laie oft viel Phantasie und ein ausgeprägtes räumliches
Vorstellungsvermögen.
Das Münstersche Kreidebecken beispielsweise muss man sich als einen Satz sehr flacher
Schüsseln, bestehend aus verschiedenen übereinanderliegenden Gesteinsschichten, vorstellen. Mit
insgesamt fast 2000 m Mächtigkeit liegen Sedimente im Untergrund, die vorwiegend aus
fossilienreichem Kalk bestehen und in Zeiten entstanden sind, als noch warme Meere das Gebiet
des heutigen Münsterlandes bedeckten. Diese Kalk- und Mergelgesteine der Oberkreide sind heute
ein wichtiger Rohstoff für die Zementindustrie und einige andere Wirtschaftszweige.
Im Nordosten und Osten ist der Rand des Kreidebeckens deutlich aufgebogen und teilweise auch
überkippt. Diese Gesteine bilden den Teutoburger Wald und das südlich angrenzende Eggegebirge.
An vielen Stellen des Teutoburger Waldes ragt der sehr harte Osning-Sandstein heraus und bildet
beispielsweise die bizarre Formation der Externsteine.
Als Folge der Eiszeiten sind die Kreidegesteine im Münsterschen Becken fast überall mit
Lockergesteinen wie Schmelzwassersanden, Geschiebemergeln oder Löß überdeckt worden. Diese
Sedimente der jüngeren Erdgeschichte - wobei jünger in diesem Zusammenhang immer
mehrere zehntausend Jahre bedeutet - können bis zu 30 m mächtig sein und lagern verhältnismäßig
ungestört in weiten Teilen der Westfälischen Bucht.
Quelle:Landschaftsverband Westfalen Lippe, Westfälisches Amt für Landes- und Baupflege,
Westfalen Quer, Münster 1998
Die Straße hieß vor dem 29.3.1947 Weddigenstraße wie die Otto-Weddigen-Straße.