Offenbergstraße
Benannt nach Caspar Offenberg, (1809-1879), von 1856 bis 1879 Bürgermeister.
Caspar Offenberg, der vierte Oberbürgermeister von Münster, entstammte einer
seit Jahrhunderten in Münster ansässigen und angesehenen Familie. Er wurde am 4.02.1809
geboren. Nach Absolvierung des Paulinums (30.8.1826) studierte er in Bonn und Berlin
Rechtswissenschaften, wurde 1829
Auskultator beim Land- und Stadtgericht Münster und am 10.11.1834
Oberlandesgerichtsassessor. Seiner Amtszeit als Gerichtskommissar in Beckum folgte am 25.2.1840
seine Beförderung zum Direktor des Stadt- und Landgerichts Ahlen und nach dessen Aufhebung am
12.6.1949 seine Ernennung zum Zweiten Direktor des Kreisgerichts Warendorf. Am 28. Oktober des
gleichen Jahres an das Kreisgericht zu Münster berufen, wurde er am 8. Juni 1851 Mitglied der
städtischen Armenkommission und nach dem Ausscheiden aus dem Justizdienst am 8.02.1856 zum
Ersten Bürgermeister der Stadt Münster gewählt, am 25. September desselben Jahres auf
Lebenszeit ins Preußische Herrenhaus berufen, später unter Verleihung der goldenen Amtskette
zum Oberbürgermeister ernannt und mit dem Roten Adlerorden und dem Kronenorden IV. Klasse
ausgezeichnet. Im Jahre 1869 durch die Verleihung des Titels Geheimer Regierungsrat
geehrt. Während der Zeit seiner Amtsführung wurden der prächtige Rathausaal und manche
Neuerungen geschaffen, wie denn auch Offenberg ein Feind aller Rückständigkeit, ein Freund des
Fortschritts und der Verbesserungen war. In der Zeit seiner Amtsführung brach in Münster der
unheilvolle Kulturkampf aus; aber Offenberg verstand es mit feinem Taktgefühl und durch seine
kluge, maßvolle Zurückhaltung, manches Unheil von der Stadt abzuwenden. Als er nach 23jähriger
Amtsführung am 3.03.1879 starb, konnte der Nachruf des Magistrats feststellen: Er war ein
braver Mann im vollsten Sinne des Wortes, ohne Falsch, der überall Freunde, aber keinen Feind
hatte.
Quelle: Westfälische Nachrichten vom 1.7.1952
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