Pluggendorf
Statistischer Bezirk: Pluggendorf
Entstehung: 1961
Amtsblatt: 22/1961
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Die Pluggen-Mühle gab den Namen
Es war die Pluggenmühle, die dem Stadtviertel seinen Namen gab. Sie war eine der acht
Windmühlen, die vor dem Aegidiitor ihren Standort hatte. Es war eine so genannte Bockwindmühle,
wie man sie bei vielen Gelegenheiten in Bildern und Drucken entdecken kann.
Die Pluggenmühle stand auf einer kleinen Anhöhe zwischen der heutigen Weseler-, Norbert- und
Gottfriedstraße. Dabei hieß die Mühle vorher Hospitalsmühle, den der Besitzer war das
Magdalenenhospital.
Der Müller Johann Plugge übernahm die Mühle als Pächter. Der bisherige Name
Hospitalsmühle verschwand alsbald ganz und der Volksmund nannte die Mühle fortan
Pluggenmühle.
Aus der Geschichte der Mühle wissen wir, dass sie 1562 dem Sturm zum Opfer fiel und bereits ein
Jahr später wieder errichtet wurde. Im Jahre 1659 sägten Soldaten den Kreuzbalken der Mühle an
und ein heftiger Sturm riss sie danach zu Boden. Wieder im alten Glanze tat sie fast ein
Jahrhundert treue Dienste. 1759 traf sie der Blitz und auf Befehl des französischen Generals
Gayon wurde sie ganz abgerissen. Auf dem erhöhten Gelände legte man eine Festung an. Um 1763
wurde sie zum vierten Mal aufgerichtet, bis sie 1853 von einem großen Sturm wieder umgeweht und
zerstört wurde.
Quelle: Münstersche Zeitung, 9. Mai 1985
Pluggendorf. An der Aaniederung, den See gab es damals noch nicht, wuchs im
ausgehenden 19. Jahrhundert ein Stadtviertel von vermeintlich zweifelhaftem Ruf heran:
Pluggendorf. In den Gründerjahren entstanden entlang der Aaniederung mehrstöckige Mietshäuser,
die vor allem für kinderreiche Familien gedacht waren. Bald siedelten sich auch Sinti und Roma
in Pluggendorf an, die auch wiederum viele Kinder mitbrachten. Wegen der großen Zahl an
Kindern, die das Viertel beherbergte, nannte man Pluggendorf scherzhaft auch das
Millionenviertel.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
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