Richard-Schirrmann-Weg
Benannt nach Richard Schirrmann, *15.5.1874 14.12.1961, Gründer des Deutschen Jugendherbergswerkes
Richard Schirrmann wird am 15. Mai 1874 in Grunenfeld, Kreis Heiligenbeil
(Ostpreußen) geboren. 1895 legt er sein Lehrerexamen ab. Beim Unterricht im Freien entwickelt
er seine Theorie von der 'wandernden Schule'.
Im Sommer 1909 machte er sich mit einer Klasse zu einer Wanderfahrt von Altena nach Aachen auf.
Im Bröltal werden die Jugendlichen von einem Gewitter überrascht. Während die Gruppe die
leerstehende Dorfschule zum Übernachten nutzen darf und notdürftig mit Stroh auslegt, notiert
sich Schirrmann unter dem Datum des 26. August. 'Das Unwetter tobte während der ganzen
Nacht mit Blitz und Donnerschlag, mit Sturm und Wolkenbruch und Hagelprasseln, als wenn die
Welt untergehen sollte. Während die wandermüden Jungen fest schliefen, lag ich hellwach ...
Plötzlich überfiel mich der Gedanke: In jedem wanderwichtigen Ort in Tagesmarschabständen
gleich Schule und Turnhalle auch eine gastliche Jugendherberge zur Einkehr für die wanderfrohe
Jugend Deutschlands ohne Unterschied.
Die Idee der Jugendherberge ist geboren. Während der Sommerferien 1909 richtet Schirrmann in
der Netteschule in Altena die erste Jugendherberge dieser Art ein. 1912 können Räume in der
Burg Altena als erste dauerhafte Jugendherberge genutzt werden. Richard Schirrmann wir hier der
erste Herbergsvater. Gemeinsam mit seinem Freund, dem Fabrikanten Wilhelm Münker, gründet er
1912 innerhalb des Sauerländischen Gebirgsvereins einen Ausschuss für
Volksschüler-Jugendherbergen, dem späteren Hauptausschuss für deutsche Jugendherbergen.
Schirrmann wird Vorsitzender.
1932 findet in den Niederlanden ein Treffen aller europäischen Jugendherbergsverbände statt.
Schirrmann wird zum Vorsitzenden der Tagung gewählt. 1933 wird er während der zweiten
internationalen Tagung zum Präsidenten gewählt. 1937 tritt Schirrmann von diesem Amt
zurück.
1949 gibt Schirrmann die Leitung des wiedergegründeten DJH ab und wird zum Ehrenpräsidenten
gewählt. 1952 wird Schirrmann das Großkreuz des Bundesverdienstordens verliehen. Zu seinem 80.
Geburtstag ernennt ihn die Stadt Altena zum Ehrenbürger. Richard Schirrmann verstirbt am 14.
Dezember 1961 in Grävenwiesbach (Hessen); er wird in einem Ehrengrab in Altena
beigesetzt.
Quelle: Pressestelle des DJH, Februar 2001
- Eintrag in der Neuen Deutschen Biographie Richard Schirrmann
Nicht zu Lebzeiten!
Straßenbenennungen nach Personen werden grundsätzlich erst dann beschlossen, wenn die Person
verstorben ist. Bei insgesamt etwa 600 Straßen in Münster, die nach Personen benannt sind, hat
es allerdings mehr als ein Dutzend Ausnahmen gegeben.
Es sind:
- 1871 Wilhelmstraße nach Kaiser Wilhelm I., †1888
- 1876 Piusallee nach Papst Pius IX., †1878
- 1896 Windthorststraße †1900
- 1900 Kaiser-Wilhelm-Ring nach Kaiser Wilhelm II., †1941
- 1900 Averkampstraße, nach Stadtrat Hermann Averkamp, †1907
- 1905 Ulrichstraße, †1930
- 1912 Peter-Büscher-Straße, †1919
- 1914 Studtstraße, †1919
- 1928 Althoffstraße, †1948
- 1931 Ludwig-Dürr-Straße, †1956
- 1934 Elsa-Brändström-Weg, †1948
- 1958 Richard-Schirrmann-Weg, †1961
- 1960 Agnes-Miegel-Straße, †1964
- 1965 Heinrich-Brüning-Straße, †1970
- 1970 Anton-Aulke-Straße, †1974
- 1974 Heideggerstraße, †1976
- 1974 Ernst-Schenke-Straße, †1982
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