Ringoldsgasse
An der Stelle des heutigen Erbdrostenhofes standen vorher kleine Höfe, unter anderem der Erbmännerhof der Familie von Lohenburg. Dieser Hof kam um 1650 durch Erbschaft in den Besitz der Erbmännerfamilie von Ringolt (Ringholte).
Der Erbdrostenhof
Eines der bemerkenswertesten und zugleich anmutigsten Bauwerke Johann Conrad Schlauns ist der
Erbdrostenhof. Dem Architekten wurde vom Bauherrn, dem Erbdrosten Freiherr Droste zu
Vischering, die Aufgabe gestellt, auf einem vergleichsweise kleinen Eckgrundstück an der
Salzstraße einen möglichst repräsentativen Adelshof zu bauen. Schlaun löste diese Aufgabe mit
einem Geniestreich. Indem er das Gebäude in den hinteren Teil des Grundstücks verlegte, über
Eck stellte und die Spitze als Vorhof unbebaut ließ, erhielt der Erbdrostenhof einen
schlossähnlichen Charakter. Nach der Fertigstellung des Rohbaus 1754 arbeiteten Handwerker und
Künstler weitere drei Jahre an der Innenausstattung. Der Erbdrostenhof brannte im Zweiten
Weltkrieg völlig aus. Nach dem Krieg wurde das Gebäude außen originalgetreu rekonstruiert aber
die kostbare Innenausstattung wurde allein im Festsaal wiederhergestellt.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
Berliner Hufeisen-Nummerierung
In dieser Straße sind Hausnummern umlaufend vergeben worden, wie das in Preußen bis im 19. Jahrhundert üblich war. Damals wurden die Hausnummern auf einer Straßenseite stadtauswärts bis zum Ende der Straße fortlaufend vergeben. Dort wechselte die Nummerierung zur gegenüberliegenden Straßenseite und verlief stadteinwärts zum Anfang der Straße zurück. Diese Nummerierung wird "Berliner Hufeisen-Nummerierung" genannt. Es gibt sie in vielen historischen Altstädten. Die Nummerierung ist nicht "unlogisch", sondern verständlich für die Städte, die sich damals nicht weiter ausdehnen konnten als bis zur Stadtmauer. Mit der Ausdehnung der Bebauung über die Stadtmauern hinweg entwickelten die Städte die wechselseitige Nummerierung mit den ungeraden Nummern auf der linken Straßenseite und den geraden Nummern auf der rechten Straßenseite. In vielen Städten existieren beide Systeme nebeneinander für die Altstadt einerseits und die neuen Stadtbereiche andererseits.
In Münster gibt es die umlaufende Nummerierung in sämtlichen Altstadtstraßen und auch in der Johanniterstraße, der Friedrichstraße, der Badestraße und in den nur einseitig angebauten Straßen Am Kanonengraben, Kleimannstraße, Am Kreuztor und der Hüfferstraße bis Hausnummer 26. Warum außerhalb der Altstadt die genannten Straßen diese Nummerierung aufweisen, ist nicht überliefert. In Wolbeck und anderen Ortsteilen gibt es diese umlaufende Nummerierung nicht.
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