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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Rinscheweg

Stadtbezirk:Münster-Nord
Statistischer Bezirk: Kinderhaus-Ost
Entstehung: 1961
Amtsblatt: 22/1961
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Benannt nach Franz Rinsche, (1885-1948), Lehrer, plattdeutscher Heimatdichter.

Franz Rinsche war durchaus Münsteraner, immerhin wirkte er mehr als zwei Jahrzehnte bis zu seinem viel zu frühen Tode als Oberschullehrer (heute wäre Studienrat die zutreffende Bezeichnung) am hiesigen Gymnasium Paulinum. Dennoch hatte er zeitlebens Heimweh nach seinen geliebten Sauerländer Bergen.
Dort erblickte er am 11.1.1885 das Licht der Welt, in Scharfenberg an der Möhne, unweit von Brilon gelegen. Er verlebte eine unsagbar glückliche Kindheit und Jugend, in die er immer wieder träumend zurückschlüpfte. Das war sein Sunnenland, dem er als Erwachsener ein Denkmal in sauerländer Platt setzte, verlegt erst nach seinem Tode im münsterschen Verlag Regensberg im Jahre 1955.
Nach seiner Schulzeit besuchte er das Lehrerseminar in Rüthen und war anschließend als Lehrer in mehreren Orten im Regierungsbezirk Arnsberg tätig. An der Universität Münster wurde er zum Dr. phil. promoviert und in das Kollegium des staatlichen Gymnasiums Paulinum berufen. Er war Lehrer aus Berufung, daneben Imker (ein Relikt aus seiner Jugend in Scharfenberg) und zeitweilig Schriftleiter der Westfälischen Bienenzeitung. Vor allem aber war er Schriftsteller: Erzähler, Lyriker und Dramatiker zugleich. Er schrieb in sauerländischer Mundart, in siuerländskem Platt.
1940 erhielt er den Johann-Hinrich-Fehrs-Preis der Vereinigung Niederdeutsches Hamburg und des Westfälischen Heimatbundes. Sein Lustspiel Dat Nülleke wurde am hiesigen Stadttheater aufgeführt und später in der Bearbeitung durch Josef Bergenthal auch als Hörspiel gesendet. Viele seiner Gedichte wurden vertont von Robert Götz, Ernst Harloff und auch von Tönne Vormann. Am 1. September 1948 verstarb Franz Rinsche 64jährig in Münster; sein Grab befindet sich auf dem hiesigen Zentralfriedhof. Vielleicht blühen ja einige Feldblaumen darauf - so betiltet, Franz Rinsche 1939 einen Band mit Gedichten in sauerländischer Mundart.
Quelle: auf einen Griff, Broschüre der Werbegemeinschaft Kinderhaus u.a., 2002

Es gibt in Münster 14 Straßen, die nach Dichtern der niederdeutschen Mundart benannt sind:
Anton-Aulke-Straße, Brockmannstraße, Castelleweg, Eli-Marcus-Weg, Falgerstraße, Fritz-Reuter-Straße, Josef-Beckmann-Straße, Mehringweg, Natz-Thier-Weg, Paula-Wilken-Stiege,
10
Rinscheweg, Vollmerweg, Wibbeltstraße und Zumbroockstraße.

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