Röntgenstraße
Wilhelm Conrad Röntgen, *17.3.1845, 10.2.1923, Prof. in Hohenheim, Straßburg, Gießen, Würzburg
und München, entdeckte 1895 in Gasentladungen die nach ihm benannten Röntgenstrahlen (von ihm
selbst x-Strahlen bezeichnet), darüber hinaus arbeitete er über Kristallphysik, Wärmestrahlung
und Elektrodynamik, 1901 erhielt er als erster den Nobelpreis für Physik.
Quelle: Beschlussvorlage 469/1979
Wilhelm Conrad Röntgen, Physik-Nobelpreisträger, 1845-1923
Am 27. März 1845 kam Wilhelm Röntgen in Lennep-Remscheid zur Welt. Schon wenige Jahre nach
seinem Physikstudium wurde der begabte Naturwissenschaftler zum Professor berufen. Seine
Lehrtätigkeit führte ihn von Hohenheim über Straßburg, Gießen und Würzburg nach München. Mit
seiner großartigen Entdeckung der neuen Strahlen gelang es im Jahre 1895 dem damals
50-jährigen Wilhelm Conrad Röntgen, die Diagnostik in der Medizin entscheidend zu
verbessern.
Seine zahlreichen Arbeiten in dieser Zeit befassten sich unter anderem mit der
Kompressibilität, der Zusammendrückbarkeit der Stoffe, sowie der spezifischen Wärme
von Gasen und der elektrischen Leitfähigkeit von Kristallen. Zusammen mit Eichwald wies er 1888
in einer Studie die magnetische Wirkung von Konvektionsströmen nach.
Acht Jahre später machte er dann bei Untersuchungen der Kathodenstrahlung seine - für die
Medizin geradezu revolutionäre - Entdeckung. Ausführlich beschrieb Röntgen die Eigenschaften
dieser - von ihm X genannten - Strahlen. Die ersten (Röntgen-)Photographien machte er
von der Hand seiner Frau. Damit wurde er rasch berühmt, denn über die neue Strahlenart und ihre
künftige Bedeutung für die Medizin berichteten Fach- und Tagespresse. Auch der Kaiser
interessierte sich für diese Entdeckung und ließ sich von Röntgen die Strahlen vorführen und
erklären. Es folgten zahlreiche Vorträge, u. a. vor der Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft
in Würzburg. Alle waren verblüfft, wie die Knochen durch Haut und Fleisch hindurch sichtbar
gemacht werden konnten.
Von seiner bahnbrechenden Erfindung wollte Röntgen keineswegs allein finanziell profitieren. Er
vertrat den Standpunkt, dass die Erfindungen und Entdeckungen eines Forschers der Allgemeinheit
gehörten. Für diese Entdeckungen wurde ihm im Jahre 1901 jedoch der Nobelpreis für Physik
verliehen. Dass seine Strahlen allerdings nicht nur hilfreich, sondern bei zu hoher
Dosierung oder zu häufiger Nutzung - auch gefährlich sind, das wurde erst sehr viel später
bekannt. Inzwischen hatte Röntgen noch weitere bedeutsame Beiträge zur Experimentalphysik
geliefert, so z.B. Untersuchungen über die magnetische Wirkung der elektrischen
Polarisation.
1923 starb der bedeutende Physiker im Alter von 78 Jahren in seiner Wahlheimat München.
Autorin: Veronika Schmitz
Quelle: Liselotte
Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001
- Eintrag in der Neuen Deutschen Biographie Wilhelm Conrad Röntgen
Im Bereich der naturwissenschaftlichen Fachbereiche der Universität Münster gibt es eine Gruppe von Straßennamen, die an Naturwissenschaftler erinnern. Es sind die Corrensstraße, Domagkstraße, Mendelstraße, Röntgenstraße und Wilhelm-Klemm-Straße.
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