Rottendorffweg
Benannt nach Bernhard Rottendorff, Arzt und Politiker der Stadt im 17. Jahrhundert
Bernhard Rottendorff, *10.12.1594 Münster, 17.4.1671 Münster, Stadtarzt,
Humanist, Literat.
Bernhard Rottendorf, dessen Vater ebenfalls Mediziner war, ließ sich im Jahre 1621 in Münster
als Arzt nieder. Mit der Zeit wurde der vielseitig begabte Mann zum Hausarzt hoher Geistlicher
und Adliger. Neben der Tätigkeit als Mediziner betätigte sich Rottendorff auch als Dichter,
Philologe und Botaniker.
Seit 1642 gehörte er ständig dem Rat der Stadt Münster an. Während der Friedensverhandlungen
stand Rottendorff in regem Kontakt zu dem päpstlichen Friedensvermittler Fabio Chigi, dem
späteren Papst Alexander VII. Obwohl der mit dem Hauptkonkurrenten Christoph Bernhard von
Galens um den Bischofstuhl, Bernhard von Mallinckrodt befreundet war, nahm Galen ihn als
Leibarzt und beließ ihm sein Amt im Rat. Seine Erfahrungen im Umgang mit der Pest, die er im
Pestjahr 1666 in Münster gesammelt hatte, legte er in der Schrift Beratung der die Pest
fliehenden nieder.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
Eine der bedeutendsten Persönlichkeiten aus den Tagen des Friedenskongresses ist der Ratsherr
Dr. med. Bernhard Rottendorff gewesen. Er genoss ein sehr hohes Ansehen in der Stadt und konnte
zu seinen Patienten nicht nur die Bürgerinnen und Bürger von Münster zählen, sondern auch
einige münsterländische Adlige und während der Zeit des Kongresses auch viele der Gesandten.
Außerdem gehörte er einem humanistischen Gelehrtenkreis an, zu dem auch Bernhard von
Mallinckrodt zählte und dem sich während seines Aufenthaltes in Münster auch Fabio Chigi
anschloss. Rottendorff ist der einzige Münsteraner, von dem uns eine schriftliche Meinung zum
Kongreßgeschehen vorliegt: 1647 verfaßte er einen Friedensappell, der sich an die
Kongreßteilnehmer richtete.
Quelle: Stadt Münster, Stadtarchiv