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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Rudolf-Schöpper-Weg

Stadtbezirk:Münster-West
Statistischer Bezirk: Roxel
Entstehung: 2011
Amtsblatt: 10/2011
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Benannt nach Rudolf Schöpper, (1922-2009), Karikaturist.

Rudolf Schöpper, *20.4.1922 †5.12.2009, studierte ab 1949 zunächst Malerei und Plastik in Köln und arbeitete seit 1955 als Illustrator bei verschiedenen Tageszeitungen. 1962 wechselte er zur politischen Karikatur. Seine schöpferische Arbeit umfasst rund 7.000 Karikaturen. Rudolf Schöpper lebte von 1977 bis zu seinem Tod 2009 in Roxel. Der Weg liegt in der Nähe seiner früheren Wohnung.
Quelle: Beschlussvorlage Nr. V/0910/2010 zur Sitzung der Bezirksvertetung Münster-West am 27.1.2011

 

Ein feinsinniger Karikaturist
Gezeichnet hat Rudolf Schöpper schon sehr früh. 1933 brachte der Elfjährige (ahnungsvoll?) einen Totentanz zu Papier, die weitsichtige Mutter rettete dieses und andere Papiere aus dem später zerbombten Haus in Dortmund - auch der Totentanz gehört mit vielen weiteren unpolitischen Zeichnungen heute zum Nachlass Schöpper, der auf der Internetseite der Universitäts- und Landesbibliothek eingesehen werden kann.
Krieg, Kriegsdienst und entbehrungsreiche Nachkriegszeit haben seinen Lebenslauf holpern lassen, wie bei vielen seiner Generation. Er musste sich und seine Familie als freischaffender Künstler über Wasser halten, bis er 1962 eher durch Zufall zum politischen Karikaturisten wurde, ein Genie war entdeckt.
Dabei fiel es ihm anfangs durchaus schwer, sich in die politischen Vorgänge hineinzudenken. Und die Karikatur, dieser gezeichnete Kommentar, musste ja auch pünktlich abgeliefert werden, jeden Tag. Das muss für ihn ein ungeheurer geistiger Druck gewesen sein, den er mit seiner großen Pfeife abzuleiten versuchte, wobei ihm auch stets ein kleiner Rabe mit dem großen Schnabel half, der in den Jahren nicht nur zu seinem Erkennungszeichen, sondern auch zum Alter Ego wurde. Seine feinsinnigen Karikaturen mit ihren vielen liebevollen Details ließen den Betrachter schmunzeln. Er benutzte nie den Holzhammer, sondern stets das Florett.

1977 wechselte Rudolf Schöpper mit Familie nach Münster, er wurde Mitglied der Redaktion dieser Zeitung bis Ende 1991. Jahre, die er später als seine glücklichsten bezeichnete, auch wenn er dabei jeden Tag eine "Klassenarbeit" abliefern musste. Dieses begnadete Können blieb nicht ohne Anerkennung: 1968 bereits wurde er mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet, dem Nobelpreis für Journalisten.
Rudolf Schöpper, ein tiefgläubiger Mensch, der im Dezember 2009 starb, hat sich früh mit dem Tod auseinandergesetzt, auch seinem eigenen, dem Passionsgeschehen, es sind anrührende und aufrüttelnde Blätter. Das war der andere, der private Schöpper.
Weiterleben wird er vor allem in seinen Karikaturen. Theodor Heuss sagte einmal über die Karikatur: Sie sind die "Orchesterbegleitung zum Stück auf der Weltbühne". Großes Welttheater in kleinen feinen Zeichnungen.
Quelle: Erhard Obermeyer in Westfälische Nachrichten am 17. April 2012

 

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