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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Rudolf-Steiner-Weg

Stadtbezirk:Münster-West
Statistischer Bezirk: Gievenbeck
Entstehung: 2006
Amtsblatt: 6/2006
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Übersichtsplan

Benannt nach Rudolf Steiner, (1861-1925), Begründer der Waldorf-Pädagogik.

Rudolf Steiner, Begründer der Anthroposophie.
In einer Zeit der Hochblüte des Materialismus, am Ende des 19. Jahrhunderts, hat Rudolf Steiner sich für die Entwicklung einer Erkenntnisweise eingesetzt, die auch das Seelische und Geistige neben dem Physischen als Realität anerkennt. Dabei wollte er nicht von Überlieferungen alter religiöser Traditionen ausgehen, sondern an die moderne naturwissenschaftliche Bewusstseinshaltung anknüpfen. Er wollte zeigen, dass das Bewusstsein von den nichtmateriellen Aspekten der Wirklichkeit sich in neuartiger Weise entwickeln lässt.
Ferner war es ihm ein besonderes Anliegen, den Menschen als ästhetisches Ausdruckswesen zu begreifen. Die am Geistig-Schöpferischen anknüpfende Lebenshaltung müsse auch einen Ausdruck in der materiellen Welt finden. Dadurch bekomme die Kunst als verwandelnde Kraft einen besonderen Stellenwert.
Rudolf Steiner, der aus einfachen Verhältnissen stammte, wurde 1861 in Kraljevec geboren, studierte in Wien an der Technischen Universität, promovierte schließlich in Rostock im Fach Philosophie, war mit der Herausgabe der naturwissenschaftlichen Werke Goethes in zwei großen Goetheausgaben betraut, unterrichtete an den Arbeiterbildungsschulen in Berlin und widmete sich schließlich nach 1900 im Wesentlichen der Entwicklung und Darstellung der anthroposophischen Geisteswissenschaft.
Aus dieser gingen viele praktische Ansätze hervor, insbesondere die Waldorfpädagogik, die biologisch-dynamische Landwirtschaft und die anthroposophische Medizin. Die Verbreitung dieser Ansätze wurde schon zu Lebzeiten Steiners durch das Auftreten von faschistischen Schlägertrupps während der Vortragsveranstaltungen behindert. Zum fast vollständigen Stillstand kam es aber durch deren Verbot während der Zeit des Nationalsozialismus. In der Nachkriegszeit fanden die Waldorfschulen große Verbreitung.
Autor: Dr. Marcelo da Veiga Cron
Quelle: Liselotte Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001

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