Schützenstraße
Die Schützenstraße ist bereits im mittelalterlichen Münster bekannt. Sie erhielt ihren Namen
nach dem hinter dem Schüttenwall liegenden und seit dem 15. Jahrhundert von den
münsterschen Schützen benutzten Übungsplatz.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche
Zeitung, 29.4.1958
Die Schützenbruderschaften
Die Tradition des Schützenwesens kam im 14. und 15. Jahrhundert aus Flandern und Nordfrankreich
nach Westfalen. Hier fand die Sitte, in geselliger Versammlung Schießwettbewerbe auszutragen,
schnell allgemeine Verbreitung. Der erste Hinweis auf das Bestehen einer organisierten
Schützenbruderschaft in Münster stammt aus dem Jahre 1447. Es war jedoch nicht Zweck der
Schützenbruderschaften, die städtische Verteidigung zu organisieren, denn zur Stadtverteidigung
wurde im Ernstfall jeder herangezogen. Die Mitgliedschaft in einer Schützenbruderschaft war
immer freiwillig. Höhepunkt der Bruderschaftsaktivitäten war und ist bis heute das
Schützenfest. Auf diesen Festen bekundeten sich die Lust am Wettkampf, die Freude am Feiern und
der Wunsch nach einer bruderschaftlich organisierten Gemeinschaft. Die ältesten noch
bestehenden Schützenbruderschaften in Münster sind die Große Schützengesellschaft von
1557, die Liebfrauen-Schützenbruderschaft (gegründet um 1630), die
Schützenbruderschaft Stift St. Mauritz (gegründet um 1625), und die Bülter St.
Petri Schützenbruderschaft (gegründet um 1650). Fast jeder münstersche Stadtteil verfügt
heute über mindestens eine Schützengesellschaft.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
Berliner Hufeisen-Nummerierung
In dieser Straße sind Hausnummern umlaufend vergeben worden, wie das in Preußen bis im 19. Jahrhundert üblich war. Damals wurden die Hausnummern auf einer Straßenseite stadtauswärts bis zum Ende der Straße fortlaufend vergeben. Dort wechselte die Nummerierung zur gegenüberliegenden Straßenseite und verlief stadteinwärts zum Anfang der Straße zurück. Diese Nummerierung wird "Berliner Hufeisen-Nummerierung" genannt. Es gibt sie in vielen historischen Altstädten. Die Nummerierung ist nicht "unlogisch", sondern verständlich für die Städte, die sich damals nicht weiter ausdehnen konnten als bis zur Stadtmauer. Mit der Ausdehnung der Bebauung über die Stadtmauern hinweg entwickelten die Städte die wechselseitige Nummerierung mit den ungeraden Nummern auf der linken Straßenseite und den geraden Nummern auf der rechten Straßenseite. In vielen Städten existieren beide Systeme nebeneinander für die Altstadt einerseits und die neuen Stadtbereiche andererseits.
In Münster gibt es die umlaufende Nummerierung in sämtlichen Altstadtstraßen und auch in der Johanniterstraße, der Friedrichstraße, der Badestraße und in den nur einseitig angebauten Straßen Am Kanonengraben, Kleimannstraße, Am Kreuztor und der Hüfferstraße bis Hausnummer 26. Warum außerhalb der Altstadt die genannten Straßen diese Nummerierung aufweisen, ist nicht überliefert. In Wolbeck und anderen Ortsteilen gibt es diese umlaufende Nummerierung nicht.
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