Sentruper Straße
Benannt nach dem schon im 14. Jahrhundert belegten Hof Schulte Sentrup in der Bauerschaft
Sentrup.
Nach dem Stadtplan von 1903 begann die Sentruper Straße an der Hüfferstraße vor der
Hüfferstiftung und verlief unmittelbar vor der nördlichen und westlichen Friedhofsmauer des
Zentralfriedhofs.
Das Grundwort "trup" bzw. "trop" geht auf das niederdeutsche Wort "thorp" zurück, zu
Hochdeutsch: "Dorf". Als Dorf bezeichnen wir heute eine größere, geschlossene Siedlung. Diese
Bedeutung wurde aber erst im Spätmittelalter üblich. In den Jahrhunderten vorher konnte auch
ein Einzelhof oder eine Gruppe weniger Höfe "thorp" bzw. "Dorf" genannt werden. Nach der Lage
entstanden dann Namen wie Daldrup (Tal), Holtrup (Holz, Wald) oder auch Hiltrup - das bedeutet
so viel wie "Hügeldorf".
Auch markante Bauten dienten als Namensgeber - so etwa bei Bottrop, ursprünglich "Borgthorpe" -
"Burgdorf" oder bei Castrop - "Speicherdorf" oder Warendorf - "Dorf an den
(Fisch-)Wehren".
Quelle: Roland Linde in Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe, Münster,
Ausgabe 21/2014
Der frühere Carl-Diem-Weg
Die Stichstraße der Sentruper Straße, die die Sportanlagen Sentruper Höhe erschließt, hieß nach
dem Beschluss des Rates der Stadt Münster vom 23.1.1967 bis zur Aufhebung des Straßennamens am
4.11.2010 Carl-Diem-Weg.
Die Kommission Straßennamen hat in ihrer Sitzung am 25.9.2010 die Problematik von NS-belasteten Straßennamen und in dem Zusammenhang insbesondere die Themenbereiche Verstrickung der Namensgeber in die Unrechtstaten des NS-Regimes, Distanzierung von den Handlungen nach Kriegsende sowie das Verhältnis zwischen Schuld und Verdiensten ausführlich beraten.
Die Kommission hat daraufhin einstimmig beschlossen, den politischen Gremien die
Umbenennung des Carl-Diem-Wegs zu empfehlen.
- Infomationen zum Thema Folgen einer Umbennenung
- Mehr zum Thema Umbenennung des Carl-Diem-Weges in der Sitzung der Bezirksvertretung Münster-West am 4.11.2010