Sonnenbergweg
Statistischer Bezirk: Berg Fidel
Entstehung: 1974
Amtsblatt: 20/1974
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Benannt nach Franz von Sonnenberg, *1779 Münster, 1805, Dichter
Franz von Sonnenberg, *5.9.1779 Münster, 22.11.1805 Jena,
Schriftsteller.
In der Geschichte der deutschen Literatur von 1870 seht kurz und schlicht:
Sonnenberg wäre bei harmonischer Ausbildung seiner gewaltigen Eigenschaften einer der
bedeutendsten Dichter Deutschlands geworden. Eine seltsame Erscheinung war dieser Mann,
der mit Hölderlin, Klopstock und Kleist verglichen wurde. Mit Hölderlin teilte er das Schicksal
schwacher Nerven und einer unglücklichen Liebe, mit Klopstock die Themen seiner Literatur und
mit Kleist den frühen Freitod. In seinem Wesen war Sonnenberg ganz und gar unwestfälisch, er
war überspannt, genial und verwirrt, hellsichtig und düster zugleich. 1779 wurde Sonnenberg als
Sohn eines fürstbischöflichen Hauptmannes in Münster geboren. Mit den Mitgliedern des Kreises
von Münster war er zeitweilig befreundet, aber es zog ihn bald fort aus Westfalen. Er ging nach
Jena und verfasste dort Werke von gewaltigem literarischem Anspruch wie Das Weltende
und das vierbändige Werk Donatoa. Zu seiner Zeit wurde Sonnenbergs Dichtung hoch
geschätzt. Aber schon bald nach seinem Tod gerieten Person und Werk in Vergessenheit. Nichts
zeugt in Münster von diesem Mann, der mit 26 Jahren durch Freitod aus dem Leben schied. Selbst
das Grab in Jena war schon einige Jahre nach seinem Tod nicht mehr aufzufinden.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
- Eintrag in der Neuen Deutschen Biographie Franz von Sonnenberg
- Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren Franz von Sonnenberg
Die Straße hieß vor 1975 Vennemannsweg.
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