Studtstraße
Im Jahre 1914 benannte man diese Straße nach Conrad von Studt (1830 - 1921), von 1890 bis 1899
Oberpräsident von Westfalen und später Kultusminister. Studt machte sich hochverdient um den
Ausbau der Universität und wurde Ehrenbürger der Stadt Münster. Der Studtplatz wurde 1928
benannt.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche
Zeitung, 19.11.1958
Conrad von Studt, *5.10.1838 Schweidnitz, 29.10.1921 Berlin, Oberpräsident
von Westfalen.
Geboren und aufgewachsen in Schlesien, begann Conrad von Studt mit 21 Jahren seine Laufbahn in
der preußischen Justizverwaltung. Zum Oberpräsidenten von Westfalen wurde er 1899 ernannt. Zehn
Jahre darauf, von 1899 bis 1907 wirkte er als preußischer Kultusminister in Berlin. In dieser
einflussreichen Stellung vergaß er die Westfalenmetropole nicht, sondern setze sich tatkräftig
für die Umwandlung der Akademie in eine Volluniversität ein. Noch vor Benennung der neu
gegründeten Hochschule als Westfälische Wilhelms-Universität 1907, wurde Conrad von Studt am 3.
November 1906 zum Ehrenbürger der Stadt Münster ernannt.
Als Geschenk stiftete Conrad von Studt der Stadt Münster 1912 das von dem Berliner Bildhauer
Karl Hans Bernewitz, Kassel, geschaffene Denkmalpaar Magd mit Ochse und Bauer mit
Pferd. Das Figurenpaar befindet sich heute auf dem Rondell des Ludgeriplatzes.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
Akademie Münster wurde wieder zur Universität
Ehrenbürger Dr. Conrad von Studt (1838 - 1921)
Es bedurfte großer Leistungen, um Münster aus provinzieller Enge zur strahlenden Metropole Westfalens zu machen. Tatkräftige Oberbürgermeister wie auch verdiente Männer, die zu Ehrenbürgern ernannt wurden, haben hieran ihren Anteil. In Porträts im Stadtweinhaus bleibt die Erinnerung an diese Männer wach. [...]
Conrad von Studt war kein gebürtiger Münsteraner, und dennoch schuldet ihm die Westfalenmetropole Dank dafür, dass unter seiner Amtszeit als Preußischer Kultusminister die Akademie Münster wieder ihren zuvor verlorenen Status als Universität zurückerhielt. Conrad von Studt wurde in Schweidnitz in Schlesien am 5. Oktober 1838 geboren. Mit 21 Jahren begann er seine Laufbahn in der preußischen Justizverwaltung, trat dann in den Verwaltungsdienst und bekleidete u.a. auch den Posten eines Unterstaatssekretärs in Elsass-Lothringen. Seit 1889 war er Oberpräsident der Provinz Westfalen. Von 1899 bis 1907 wirkte er als Preußischer Kultusminister in Berlin.
Als ihm am 3. November 1906 der Ehrenbürgerbrief überreicht wurde, heißt es hierin u. a. "Dank seiner tatkräftigen Förderung ist sodann unter dem Kultusminister von Studt die Akademie Münster zur Universität erhoben worden. Die Juristische Fakultät wurde angegliedert; ferner sind die Lehrstühle für Anatomie und Physiologie mit der Kommission für die ärztliche Vorprüfung geschaffen worden..."
Der Kultusminister Dr. Conrad von Studt erwiderte in seiner Dankesansprache, er sei nahezu überwältigt bei dem Gedanken, dass er in Münster, "dieser sich so herrlich entwickelnden Stadt, ein derartiges Andenken hinterlasse habe."
Noch in seinem Nachruf zu seinem Tode am 29. Oktober 1921 wird an herausragender Stelle
erwähnt, wie viel Dank die Stadt Münster ihm für sein Wirken als Oberpräsident von Westfalen
und als Preußischer Kultusminister schulde. Der Kunstmaler Höhn porträtierte den Ehrenbürger
Conrad von Studt für die Galerie im Stadtweinhaus.
Quelle: Werner Eckhardt in Münstersche Zeitung am 17.12.1984
- Zum Straßennamen Ludgeriplatz
Nicht zu Lebzeiten!
Straßenbenennungen nach Personen werden grundsätzlich erst dann beschlossen, wenn die Person
verstorben ist. Bei insgesamt etwa 600 Straßen in Münster, die nach Personen benannt sind, hat
es allerdings mehr als ein Dutzend Ausnahmen gegeben.
Es sind:
- 1871 Wilhelmstraße nach Kaiser Wilhelm I., †1888
- 1876 Piusallee nach Papst Pius IX., †1878
- 1896 Windthorststraße †1900
- 1900 Kaiser-Wilhelm-Ring nach Kaiser Wilhelm II., †1941
- 1900 Averkampstraße, nach Stadtrat Hermann Averkamp, †1907
- 1905 Ulrichstraße, †1930
- 1912 Peter-Büscher-Straße, †1919
- 1914 Studtstraße, †1919
- 1928 Althoffstraße, †1948
- 1931 Ludwig-Dürr-Straße, †1956
- 1934 Elsa-Brändström-Weg, †1948
- 1958 Richard-Schirrmann-Weg, †1961
- 1960 Agnes-Miegel-Straße, †1964
- 1965 Heinrich-Brüning-Straße, †1970
- 1970 Anton-Aulke-Straße, †1974
- 1974 Heideggerstraße, †1976
- 1974 Ernst-Schenke-Straße, †1982
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