Temmeweg
Jodokus Temme, *22.10.1798 in Oelde 14.1.1881 in Zürich, Jurist und Schriftsteller.
Von 1814 bis 1817 studierte Jokokus Temme an den Universitäten Münster und Göttingen Jura. Nach
dem Ende seines Studiums führte er ein ruheloses Richter-Wanderleben quer durch alle
preußischen Provinzen. Im Jahre 1848 wurde Temme zum Vizepräsidenten des Oberlandesgerichtes
Münster ernannt. Zugleich nahm er seit dem Frühjahr ein Mandat für die Berliner
Nationalversammlung wahr und eine umfangreiche politische Tätigkeit begann. Seiner
demokratisch-liberalen Anschauungen wegen wurde Temme in Münster angeklagt und Opfer eines
Justizskandals. Temme wurde verhaftet und neun Monate inhaftiert. Auch der anschließende
Freispruch eines Geschworenengerichts im Jahre 1850 verhalf ihm nicht zur vollen
Rehabilitierung. Wegen fortgesetzter Anfeindungen durch den preußischen Staat verließ er mit
seiner Familie Deutschland und ging in die Schweiz. Temme schrieb neben einigen juristischen
Fachbüchern eine Fülle von Romanen und Erzählungen. Hauptsächlich, und darin ist er sehr
modern, verfasste er Kriminalerzählungen, in denen er sozialkritisches Engagement mit
spannender Unterhaltung verband. Bis heute bekannt ist sein zweibändiges Werk Westfälische
Sagen und Geschichten.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
- Eintrag in der Neuen Deutschen Biographie Jodokus Temme
- Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren Jodokus Temme
In Mauritz-Ost gibt es ein Gebiet mit 17 Straßennamen aus dem Themenbereich Dichter. Es sind
die Straßennamen
Adalbert-Stifter-Straße, Agnes-Miegel-Straße, Brentanoweg, Castelleweg, Clara-Ratzka-Weg, Franz-Grillparzer-Weg, Gerhart-Hauptmann-Straße, Heinrich-Lersch-Weg, Hermann-Sudermann-Straße, Hilleweg, Ludwig-Anzengruber-Weg,
Natz-Thier-Weg, Paul-Keller-Straße, Peter-Rosegger-Weg, Stehrweg,
Temmeweg und Theodor-Fontane-Straße.
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