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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Theodor-Fontane-Straße

Stadtbezirk:Münster-Ost
Statistischer Bezirk: Mauritz-Ost
Entstehung: 1962
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Theodor Fontane, Dichter, 1819 - 1898

Theodor Fontane entstammte einer Hugenottenfamilie. Er wurde als Sohn eines Apothekers in Neuruppin geboren. In Swinemünde, wohin die Familie 1827 umzog, verlebte er mit vier Geschwistern eine glückliche Kindheit, die er in Meine Kinderjahre (1894) anschaulich beschrieb.
Nach dem Einjährigen begann Fontane 1836 eine Lehre als Apotheker. Neben seiner Tätigkeit schrieb er Gedichte, Balladen und Erzählungen. Seine Novelle Geschwisterliebe erschien 1839 im Berliner Figaro.
Zehn Jahre später gab er den Apothekerberuf auf, um als Korrespondent, Journalist und Kritiker für mehrere Berliner Zeitungen zu arbeiten. Großen Einfluss auf seine Entwicklung als Schriftsteller hatte der literarische Sonntagsverein Tunnel über der Spree, dem er 1844 als Mitglied beitrat. An den revolutionären Unruhen des Jahres 1848 nahm der Dichter aktiv als Barrikadenkämpfer teil. 1850 heiratete er Emilie Ruanet-Kummer, mit der er sieben Kinder bekam.
Die Jahre 1855 - 59 verbrachte Fontane als Korrespondent in England, dessen parlamentarisches System er vorbildlich fand. Zurück in Berlin begann er 1859 mit den Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Er schrieb Theaterrezensionen für die Vossische Zeitung und setzte sich dabei für den deutschen Naturalismus, besonders für Gerhart Hauptmann ein. Von den Schauplätzen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 schickte er Kriegsberichte und geriet dabei vorübergehend in Gefangenschaft.
1876 verzichtete er auf seinen Beruf als Apotheker, um fortan als freier Schriftsteller zu leben. Ab 1878 erschienen nun Jahr für Jahr seine großen Prosawerke: Vor dem Sturm (1878), Schach von Wuthenow (1883), Irrungen Wirrungen (1888), Frau Jenny Treibel (1892), Effie Briest (1895). Er war der Begründer des zeitkritischen Gesellschaftsromans. Dabei liebte er es, die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen seiner Zeit an den Schicksalen der weiblichen Figuren seiner Werke zu verdeutlichen. Fontanes Romane spielen im Berliner Bürgertum und im Umfeld des preußischen Adels. Sie zeigen soziale Mißstände auf, in einer Welt, die innerlich brüchig geworden ist und in Standesdenken und überalterten Sittengesetzen erstarrt.
1890/91 entstand die erste Gesamtausgabe der erzählenden Werke in 12 Bänden. Am 2. September 1898 starb Theodor Fontane in Berlin, so dass er das Erscheinen seines Alterswerkes Der Stechlin (1899) nicht mehr erlebte.
Autorin: Anita König
Quelle: Liselotte Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001

In Mauritz-Ost gibt es ein Gebiet mit 17 Straßennamen aus dem Themenbereich Dichter. Es sind die Straßennamen
Adalbert-Stifter-Straße, Agnes-Miegel-Straße, Brentanoweg, Castelleweg, Clara-Ratzka-Weg, Franz-Grillparzer-Weg, Gerhart-Hauptmann-Straße, Heinrich-Lersch-Weg, Hermann-Sudermann-Straße, Hilleweg, Ludwig-Anzengruber-Weg, Natz-Thier-Weg, Paul-Keller-Straße, Peter-Rosegger-Weg, Stehrweg, Temmeweg und Theodor-Fontane-Straße.

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