Verspoel
Der Verspoel ist eine alte Straße, die bereits im Jahre 1625 als vorschepol,
hochdeutsch Froschpfuhl, erwähnt wird. Im Siebenjährigen Krieg wurden in dem Eckhaus
Verspoel und Klosterstraße Wurzeln in einem großen Topf gekocht. Seither erhielt der Verspoel
im Volksmund den Namen Wuortelpott, der in dem dort liegenden Gasthof
Wuortelpott wieder auftaucht. Der alte Name vorschepol kommt nach Prinz im
Namen des münsterschen Bürgers Friderici des Vorschepole bereits um 1200 vor.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche
Zeitung, 4.9.1956
Berliner Hufeisen-Nummerierung
In dieser Straße sind Hausnummern umlaufend vergeben worden, wie das in Preußen bis im 19. Jahrhundert üblich war. Damals wurden die Hausnummern auf einer Straßenseite stadtauswärts bis zum Ende der Straße fortlaufend vergeben. Dort wechselte die Nummerierung zur gegenüberliegenden Straßenseite und verlief stadteinwärts zum Anfang der Straße zurück. Diese Nummerierung wird "Berliner Hufeisen-Nummerierung" genannt. Es gibt sie in vielen historischen Altstädten. Die Nummerierung ist nicht "unlogisch", sondern verständlich für die Städte, die sich damals nicht weiter ausdehnen konnten als bis zur Stadtmauer. Mit der Ausdehnung der Bebauung über die Stadtmauern hinweg entwickelten die Städte die wechselseitige Nummerierung mit den ungeraden Nummern auf der linken Straßenseite und den geraden Nummern auf der rechten Straßenseite. In vielen Städten existieren beide Systeme nebeneinander für die Altstadt einerseits und die neuen Stadtbereiche andererseits.
In Münster gibt es die umlaufende Nummerierung in sämtlichen Altstadtstraßen und auch in der Johanniterstraße, der Friedrichstraße, der Badestraße und in den nur einseitig angebauten Straßen Am Kanonengraben, Kleimannstraße, Am Kreuztor und der Hüfferstraße bis Hausnummer 26. Warum außerhalb der Altstadt die genannten Straßen diese Nummerierung aufweisen, ist nicht überliefert. In Wolbeck und anderen Ortsteilen gibt es diese umlaufende Nummerierung nicht.
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