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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Von-der-Tinnen-Straße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Herz-Jesu
Entstehung: 1879
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Dieser Straßenzug wurde 1879 nach einem alten münsterschen Erbmännergeschlecht benannt. Johann von Tinnen (1500/01) und Rudolf von der Tinnen (1670) waren Bürgermeister von Münster. Letzterer begründete 1688 die noch heute existierende Von-der-Tinnen-Stiftung.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche Zeitung, 12.9.1957

Die Stiftung Rudolph von der Tinnen von 1688
Rudolf von der Tinnen (1612-1702) war schon zu Lebzeiten darum bemüht, die Seinen standesgemäß abzusichern, ging es auch in seinem Testament aus dem Jahre 1688 hautsächlich um die Erhaltung von Name, Stamm, Besitz und Einigkeit der Familie. Das Testament ist ein Beispiel für eine typische Familienstiftung. Erst zweitrangig folgte die Armenfürsorge, die katholischen Armen vorbehalten war. Im Falle des Aussterbens der Familie sollte ein Teil des Vermögens seiner Stiftung für heimbligh bedüftige breßhaft und gottesfürchtige Arme (auch verschämte Arme genannt) vorgesehen werden. Damit meinte der Stifter insbesondere auch Angehörige mittellos gewordener Erbmännerfamilien, die auf ihren standesgemäßen Lebensstil nicht verzichten wollten. Davon waren nicht wenige betroffen. Die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges und die Einnahme der Stadt durch Fürstbischof Christoph Bernhard 1661 hatten zu einer Verarmung vormals reicher Familien beigetragen. . . .
Die Stiftung wird noch heute im Sinne des Stifters Rudolph von der Tinnen selbständig verwaltet.
Quelle: Stadt Münster, Stadtarchiv, Dokumentation: Armut, Not und gute Werke - Soziale Stiftungen in Münster, Januar 2001

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