Von-Renesse-Weg
Benannt nach dem als Ziegenbaron bekannt gewordenen Alfred von Renesse, *19.10.1855, 29.11.1957.
Alfred von Renesse, *19.10.1855 Münster-Amelsbüren, 29.11.1957 Münster,
Lehrer, Original, genannt der Ziegenbaron, hatte es sich unter dem Motto Die Ziege
ist die Kuh des kleinen Mannes zum Ziel gesetzt, die Ziegenzucht zu fördern. Er warb
zahlreiche Mitkämpfer an und konnte am 10. Juli 1900 den Ziegenzuchtverein ins Leben
rufen. Bald hatte der Verein so viele Ehrenmitglieder, dass diese zu einem separaten Verein
der Ehrenmitglieder zur Hebung der Ziegenzucht zusammengefasst wurden.
Der gelernte Landwirtschaftslehrer Alfred von Renesse hatte sein Anliegen am Anfang durchaus
ernst gemeint. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts glaubte man, dass Ziegenmilch eine wirksame Waffe
gegen die Tuberkulose sein, da Ziegen von dieser Krankheit nicht befallen werden. Gerade um die
Jahrhundertwende erkrankten viele Leute in Münster und dem Münsterland an Tuberkulose. Schon
nach einem Jahr Vereinstätigkeit gab es im Kreis Münster 333 Ziegenhalter. Jahr für Jahr aber
löste sich der Verein und die Figur des Ziegenbarons von den ursprünglichen Absichten und die
Vereinstreffen gerieten zu ausgelassenen Klamaukveranstaltungen.
Zur Legendenbildung um seine Person hat Renesse nicht unerheblich beigetragen. Seit seinem 90.
Lebensjahr feierte er jährlich seinen 100. Geburtstag. Er kommentierte diesen kuriosen Einfall
mit der Bemerkung. Was man hat, das hat man! Wer Zweifel an der guten Wirkung von
Ziegenmilch hat, möge sich vergegenwärtigen, dass der Ziegenbaron 102 Jahre alt geworden
ist.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
Alfred von Renesse *19.10.1855 29.11.1957, Westfälisches Original, genannt "der
Ziegenbaron". Sein Grab befindet sich auf dem Zentralfriedhof, Bereich der Evangelischen
Kirchengemeinden, Neuer Teil, Feld West.
Quelle:
Bernhard Müller-Cleve, Vom Central-Kirchhof 1887 zum Zentralfriedhof 1987,
Münster 1987
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