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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Von-Stauffenberg-Straße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Aaseestadt
Entstehung: 1960
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Benannt nach Claus Schenk Graf von Stauffenberg, (1907-1944), Widerstandskämpfer.

Claus Schenk Graf von Stauffenberg
Im Schloss Jettingen bei Günzburg in Schwaben geboren und von 1926 an Berufssoldat wurde von Stauffenberg 1938 Stabsoffizier und hochqualifizierter Spezialist für Organisation und Versorgung (Logistik). Nach seiner Beteiligung am Polen- und Frankreichfeldzug 1939/40 kam er in die Organisationsabteilung des Generalstabs. Mitte Februar 1943 zur 10. Panzerdivision nach Tunesien versetzt wurde er am 7. April bei einem Tieffliegerangriff schwer verwundet. Er verlor das linke Auge, die rechte Hand und zwei Finger an der linken. Nach seiner Genesung wurde er im Oktober 1943 zum Allgemeinen Heeresamt nach Berlin versetzt. Im Juni 1944 wurde er Stabchef des Generaloberst Fromm, des Befehlshabers des Heimatersatzheeres. In dieser Stellung, die ihm den Zugang zu den Lagebesprechungen im Führerhauptquartier verschaffte, wurde Stauffenberg zur Zentralfigur des Widerstandes gegen Hitler.
Hatte er bislang in der Spannung zwischen Kritik am Vorgehen der Staatsführung und der Hingabe an seinen Soldatenberuf gelebt, so koordinierte er jetzt die verschiedenen militärischen und zivilen Gruppen des Widerstandes gegen Hitler und organisierte dessen Sturz und den seines Regimes mit Hilfe des sog. Walküre-Planes, der für den Fall innerer Unruhen ausgearbeitet worden war. Hatte schon die kirchenfeindliche Politik des NS-Regimes und die Reichskristallnacht vom 9. November 1938 Zweifel aufkommen lassen, so machte Stauffenberg die Kenntnis von den Exzessen des Antisemitismus im Osten und die Überzeugung, dass Hitler Deutschland in den Abgrund führen würde, wenn er nicht ausgeschaltet würde, zum erbitterten Gegner Hitlers.
Am 20. Juli 1944 begab sich Stauffenberg zum Vortrag ins Führerhauptquartier Wolfsschanze in Ostpreußen, stellte die Aktentasche mit der Bombe direkt neben Hitler. In der festen Überzeugung, dass die nach rd. 10 Minuten explodierende Bombe Hitler getötet habe, flog er nach Berlin, um dort den Umsturz zu leiten. Da Hitler durch einen Zufall nur leicht verletzt war, scheiterte das gesamte Unternehmen. Sein Vorgesetzter, Generaloberst Fromm, ließ ihn kurz nach Mitternacht mit vier anderen Verschwörern im Hof des Bendlerblocks erschließen. Er starb mit den Worten: Es lebe unser heiliges Deutschland!
Autor: Gerhard Osthoff
Quelle: Liselotte Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001

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