Von-Stauffenberg-Straße
Benannt nach Claus Schenk Graf von Stauffenberg, (1907-1944), Widerstandskämpfer.
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
Im Schloss Jettingen bei Günzburg in Schwaben geboren und von 1926 an Berufssoldat wurde von
Stauffenberg 1938 Stabsoffizier und hochqualifizierter Spezialist für Organisation und
Versorgung (Logistik). Nach seiner Beteiligung am Polen- und Frankreichfeldzug 1939/40 kam er
in die Organisationsabteilung des Generalstabs. Mitte Februar 1943 zur 10. Panzerdivision nach
Tunesien versetzt wurde er am 7. April bei einem Tieffliegerangriff schwer verwundet. Er verlor
das linke Auge, die rechte Hand und zwei Finger an der linken. Nach seiner Genesung wurde er im
Oktober 1943 zum Allgemeinen Heeresamt nach Berlin versetzt. Im Juni 1944 wurde er Stabchef des
Generaloberst Fromm, des Befehlshabers des Heimatersatzheeres. In dieser Stellung, die ihm den
Zugang zu den Lagebesprechungen im Führerhauptquartier verschaffte, wurde Stauffenberg zur
Zentralfigur des Widerstandes gegen Hitler.
Hatte er bislang in der Spannung zwischen Kritik am Vorgehen der Staatsführung und der
Hingabe an seinen Soldatenberuf gelebt, so koordinierte er jetzt die verschiedenen
militärischen und zivilen Gruppen des Widerstandes gegen Hitler und organisierte dessen Sturz
und den seines Regimes mit Hilfe des sog. Walküre-Planes, der für den Fall innerer
Unruhen ausgearbeitet worden war. Hatte schon die kirchenfeindliche Politik des NS-Regimes und
die Reichskristallnacht vom 9. November 1938 Zweifel aufkommen lassen, so machte
Stauffenberg die Kenntnis von den Exzessen des Antisemitismus im Osten und die Überzeugung,
dass Hitler Deutschland in den Abgrund führen würde, wenn er nicht ausgeschaltet würde, zum
erbitterten Gegner Hitlers.
Am 20. Juli 1944 begab sich Stauffenberg zum Vortrag ins Führerhauptquartier
Wolfsschanze in Ostpreußen, stellte die Aktentasche mit der Bombe direkt neben Hitler.
In der festen Überzeugung, dass die nach rd. 10 Minuten explodierende Bombe Hitler getötet
habe, flog er nach Berlin, um dort den Umsturz zu leiten. Da Hitler durch einen Zufall nur
leicht verletzt war, scheiterte das gesamte Unternehmen. Sein Vorgesetzter, Generaloberst
Fromm, ließ ihn kurz nach Mitternacht mit vier anderen Verschwörern im Hof des Bendlerblocks
erschließen. Er starb mit den Worten: Es lebe unser heiliges Deutschland!
Autor: Gerhard Osthoff
Quelle: Liselotte
Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001
- Eintrag in der Neuen Deutschen Biographie Claus Schenk Graf von Stauffenberg
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