Von-Steuben-Straße
Friedrich Wilhelm Ludolf Gerhard Augustin von Steuben, (1730-1794), Amerikanischer Generalinspekteur,
Friedrich Wilhelm von Steuben kam in Magdeburg zur Welt. Seine Mutter Dorothee
von Jagow entstammte einem altmärkischen Adelsgeschlecht. Der Vater, Major Augustin v. Steuben,
nahm an Feldzügen in Polen und auf der Krim teil, so dass der Sohn in Militärlagern aufwuchs.
1740 kam die Familie nach Breslau. Zeitweise von Jesuiten erzogen erwarb Steuben eine gute
Allgemeinbildung. Mit 17 Jahren trat er als Fahnenjunker in die preußische Armee ein, wurde
1753 Leutnant und zeichnete sich im 7-jährigen Krieg aus. Im Oktober 1761 geriet er in
russische Kriegsgefangenschaft. Nach dem Separatwaffenstillstand berief ihn Friedrich II. als
Flügeladjudanten zu sich; doch schon 1763 nahm Steuben aus persönlichen Gründen seinen Abschied
und wurde Hofmarschall des Fürsten v. Hohenzollern-Hechingen. Nach einer höfischen Intrige 1769
ging er als Obrist zum Markgrafen von Baden.
Nach einem Treffen mit dem amerikanischen Abgesandten Benjamin Franklin entschloss er sich auf
Betreiben Frankreichs, nach Amerika zu gehen.
1777 trat er in den Dienst der amerikanischen Armee. Washington, dessen Vertrauen er rasch
gewann, beauftragte ihn mit der Ausbildung des Heeres, das sich in einem desolaten Zustand
befand. Steuben verbesserte die Truppenversorgung und exerzierte mit der Armee die preußische
Schlachtordnung. Unstimmigkeiten mit Washington über die Ausbildung führten dann zur aktiven
Teilnahme am Unabhängigkeitskrieg im Sommer 1778, sein erfolgreicher persönlicher Einsatz trug
ihm das Vertrauen seiner Soldaten ein. 1779 bestätigte der Kongress seine Stellung als
Generalinspekteur und unterstützte seine Pläne. Daraufhin dehnte er seine Verbesserungen auf
die anderen Truppenteile aus und entwickelte 1780 die Operationspläne Washingtons. Das Jahr
1781 sah ihn wieder im aktiven Militärdienst. Nach der Vereinigung mit den Truppen Lafayettes
endete die Verfolgung der britischen Armee am 19. Oktober 1781 mit dem endgültigen Sieg bei
Yorktown.
Doch trotz seiner Erfolge erlangte Steuben nicht die Stellung des Kriegsministers, und der
Kongress versagte ihm eine angemessene Besoldung. So zog er sich ins Privatleben im Staat New
Jersey zurück, wo er 1794 infolge eines Schlaganfalls starb.
Doch im Bewusstein der Amerikaner blieb Steuben lebendig. So findet noch heute alljährlich in
New York die großen Steubenparade statt.
Autor: Claus-A. Kürschner
Quelle: Liselotte
Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001
- Eintrag in der Neuen Deutschen Biographie Friedrich Wilhelm von Steuben