Wehrstraße
Bereits vor dem Jahre 1875 erhielt die Wehrstraße ihren Namen, der an ein altes Wehr erinnert,
mit dem man die Wasserhöhe in den Festungsgräben regulierte. Ein solches Wehr mit einem
Wasserbären in der Mitte, der den Weg über das Wehr blockiert, ist heute noch in der Promenade
zwischen Schlossplatz und Kreuzschanze zu sehen.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche
Zeitung, 2.2.1959
Befestigungsanlagen und Stadttore
Die Stadtmauer besaß elf stark befestigte Stadttore: das Jüdefelder Tor, das Kreuztor, das
Bentheimer Tor, (im 16. Jahrhundert geschlossen), das Neubrückentor, das Hörstertor, das
Mauritztor, das Servatiitor, das Ludgeritor, das Aegidiitor, das Bispingtor (1536 abgebrochen)
und das Frauentor.
Der Umfang der gesamten mittelalterlichen Stadt entspricht dem der heutigen Altstadt innerhalb
des Promenadenringes. Die Stadtbefestigung bestand seit dem 12. Jahrhundert aus einem erhöhten
Wall mit einer starken Mauer. Sechs Türme bewachten den Mauerring und elf Tore durchbrachen
ihn. Es waren das Liebfrauentor an der heutigen Frauenstraße, das Jüdefelder Tor am Ausgang der
Jüdefelder Straße, das Kreuztor, das Hörstertor, das Mauritztor, das Aegidiitor und das
Bispingtor. Alle Tore, die im Verteidigungsfall Schwachpunkte darstellten, waren durch
Tortürme, Gusslöcher für heißes Pech und mit schweren Türen bewehrt. Von den elf Tortürmen und
sechs Mauertürmen ist allein der Buddenturm am ehemaligen Kreuztor erhalten.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
- Die Entwicklung der Stadtbefestigung Vom Bollwerk bis zur Promenade
Wasserbären
Als Relikte der einstigen Stadtbefestigung existieren heute noch zwei so genannte Wasserbären.
Der eine liegt auf dem Gebiet des alten Zoos, der andere befindet sich an der Kleimannstraße.
Unter Wassenbären versteht man eine lang gestreckte Backsteinmauer, die einen massigen Rundturm
in der Mitte schneidet. Ursprünglich dienten die ehemals elf Wasserbären dazu, den Wasserstand
in den die Stadt umgebenden Gräben auf gleicher Höhe zu halten. Außerdem verhinderten sie bei
einer Beschädigung des Walls ein völliges Leerlaufen der gesamten Grabenanlage. Die oben spitz
zulaufenden Rundtürme sicherten die Mauern gegen ein Überklettern durch Angreifer ab. Bei der
Entfestigung Münsters im 18. Jahrhundert wurden die beiden Wasserbären verschont. Heute gehören
sie zu den wenigen noch verbliebenen Zeugnissen der einstigen Stadtbefestigung.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
Es gibt zehn Straßennamen mit Bezug zur ehemaligen Stadtbefestigung. Es sind
Aegidiitor, Am Kreuztor,
Buddenstraße, Hörstertor,
Kastellstraße, Kreuzschanze,
Mauritztor, Neubrückentor,
Promenade und Wehrstraße.