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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Wüllnerstraße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Kreuz
Entstehung: 1921
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Benannt nach Franz Wüllner, (1832-1902), Musikdirektor und Kapellmeister.

Im Jahre 1921 wurde der Straßenzug nach dem Tonkünstler Franz Wüllner (1832 bis 1902 benannt. Wüllner wurde in Münster geboren und von Anton Schindler, dem Betreuer der letzen Lebensjahre Beethovens und dessen ersten Biograph als musikalisches Talent entdeckt. Nach gründlicher Ausbildung in Frankfurt am Main und Berlin wurde der junge Münsteraner in München tätig und schloss Freundschaft mit Brahms und Julius Otto Grimm. Weitere Stationen auf seinem Lebensweg waren: Musikdirektor in Aachen, Hofkapellmeister in München, städtischer Kapellmeister, Leiter der Gürzenichkonzerte und Direktor des Konservatioriums in Köln.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche Zeitung, 20.11.1956

Franz Wüllner
Unter der Obhut seiner Großeltern verbrachte Franz Wüllner seine Jugendjahre in Münster und erwarb auf dem Paulinum das Abitur. Schon früh hatte er sich mit der Musik vertraut gemacht, als Achtjähriger trat er als Geiger vor die Öffentlichkeit. Wenige Jahre später komponierte Wüllner bereits ein Werk für Chor und Streichorchester.
Arthur Schindler, 1831 bis 1835 Domkapellmeister in Münster, machte sich eigens von seiner späteren Wirkungsstätte in Aachen auf den Weg, um Franz Wüllner in Münster zu unterrichten. Wüllner studierte Musikwissenschaft in Frankfurt/Main und Berlin. Wieder in Münster, folgten Konzertreisen als Pianist durch Deutschland und Europa, bevor der junge Mann ab 1854 in München Wohnung nahm.
Hier wurde er Lehrer für das Klavierspiel am Konservatorium. Zu seinem Freundeskreis zählten auch Johannes Brahms und die Gebrüder Lachner.
Viele erfolgreiche Jahre hatte Wüllner in München. Er wurde Hofkapellmeister, leitete den Chor der Allerheiligen-Hofkirche und in der Königlichen Musikschule die Chorklassen. In dieser Zeit verfasste er seine dreibändigen Chorübungen der Münchener Musikschule, ein Standardwerk für Musikpädagogen.
Den anerkannten Dirigenten betraute man jetzt auch mit der Leitung der Hofoper und der Akademiekonzerte. Mit der Uraufführung von Wagners Rheingold (1869) und Walküre (1870) wurde sein Name in der Musikwelt zum festen Begriff. Bevor er 1877 München verließ, wurde ihm der Professorentitel und auch der des Ehrendoktors verliehen.
In Dresden erhielt er die Leitung des Konservatoriums, der Hofoper und der Hofkirchenmusik. Zwei Jahre, von 1882 bis 1884, war Franz Wüllner Chef der Berliner Philharmoniker. Den endgültigen Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens fand Wüllner in Köln, wo er das Konservatorium zu einer der bedeutendsten Musikhochschulen der Welt ausbauen konnte.
Franz Wüllner wurde am 28.1.1832 in Münster geboren, er verstarb am 7. September 1902 in Braunfels. Verheiratet war Wüllner mit der Münsteranerin Anna Ludorff. Sein Sohn Ludwig (1858-1938) war Schauspieler, Rezitator und Sänger.
Quelle: Westfälische Nachrichten am 12.8.1983

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